Hollywood-Star Josh Brolin: Der Durchbruch gelang ihm ausgerechnet in der Rolle des Mörders von Harvey Milk
Auf der Berliner Pressekonferenz zum Kinostart von "Men in Black 3" machte Josh Brolin seinem Kollegen Will Smith einen Heiratsantrag. Wie fragten nach, wie ernst es der Schauspieler damit meint.
Von Peter Fuchs
Josh Brolin kann als Schauspieler gut auf homophob machen. Für die Darstellung des Mörders von Harvey Milk im Biopic von Regisseur Gus Van Sant erhielt der 44-jährige US-Amerikaner seine erste Oscar-Nominierung. Beeindruckend war er auch als Vietnam-Veteran Llewelyn Moss in "No Country For Old Men".
Jetzt spielt er im schwarzen Anzug der "Men in Black" einen Alien-Jäger an der Seite von Will Smith. Als dieser vor gut einer Woche auf der Pressekonferenz zu "MIB 3" in Berlin gefragt wird, was er von Obamas Forderung zur Öffnung der Ehe hält, klingt es so, als würde Josh Brolin dem schwarzen Superstar einen Heiratsantrag machen (queer.de berichtete). Das war natürlich ein Grund, um im Interview mit dem sympathischen Raubein noch einmal nachzuhaken.
Ohne Bart, aber mit Alien-Knarre: Josh Brolin in "Men in Black 3"
queer.de: Auf der Pressekonferenz fragte ich, ob Sie Will Smith heiraten wollen. Sie haben "Ja" gesagt. Stehen Sie auch jetzt noch dazu?
Josh Brolin: Das waren Sie? Ich mochte Ihre Frage, obwohl ich auch wütend wurde.
Aha?
Nicht über Sie. Es ist oft so, dass viele Leute diese Frage nach der Öffnung der Ehe nur diplomatisch beantworten. Das kann man dann eigentlich vergessen.
Aber Will Smith hat doch wunderbar geantwortet und nicht rumgeeiert, oder?
Will Smith hat einen exzellenten Job gemacht.
Wie ist Ihre Meinung dazu, dass Obama für die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben eintritt?
Ich weiß gar nicht, von was hier die Rede ist. Punkt. Ende. Aus. Ich meine damit nicht, dass dieses Thema vom Tisch kommen soll. Ich frage vielmehr, wo das Problem ist, ich verstehe es nicht. Ich komme zwar vom Land und mein Background ist ziemlich republikanisch. Trotzdem sehe ich die Analogie, es ist immer das Gleiche, es ist wie mit Rosie Parks, Mann! Jemand muss die Entscheidung treffen, sich vom hinteren Ende des Busses nach vorne zu setzen. Das mögen vielleicht nicht alle, weil es noch nie so war, und weil es bisher auch noch nie so sein sollte, aber es muss getan werden! (Anmerkung der Redaktion: Die schwarze Bürgerrechtlerin Rosa Parks weigerte sich 1955, im Bus einem Weißen Platz zu machen und wurde deswegen verhaftet. Das gilt als Anfang der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA)
Trotzdem weht Barack Obama ein scharfer Wind entgegen...
Wer, verdammt nochmal, hat das Recht sich über die Öffnung der Ehe aufzuregen? Wen sollte es kümmern, wenn zwei Typen oder zwei Mädels zusammen sind, so lange sie nur dabei glücklich werden. Ich sehe nicht, was an solchen Beziehungen bedrohlich sein soll. Ich sehe es einfach nicht. Aber ich liebe es, darüber zu reden (lacht).
Danke für die Antwort.
Gerne, weil es doch wahr ist, Mann!
Youtube | Jetzt im Kino: Deutscher Trailer zu "Men in Black 3"
Infos zum Film
Men in Black 3. Regie: Barry Sonnefeld, Darsteller: Will Smith, Tommy Lee Jones, Josh Brolin, Emma Thompson u.v.m., Kinostart: 24. Mai 2012