Adidas will Sportler mit der neuen Initiative das Coming-out erleichtern (Bild: adidas)
Schwulen, lesbischen und transsexuellen Athleten sichert der Sportartikelkonzern vertraglich zu, dass sie nach einem Coming-out nicht gefeuert werden.
Der in Herzogenaurach beheimatete Konzern Adidas stellt sich hinter LGBT-Sportler: Finanzchef Robin Stalker hat laut "BuzzFeed" vergangenen Donnerstag bei einer Pressekonferenz in London angekündigt, dass zukünftig in Sponsorenverträgen vermerkt ist, dass der Konzern bei einem Coming-out den Vertrag nicht nachträglich verändern oder den betreffenden Sportler feuern darf.
Künftig soll es nach Angaben von Stalker heißen: "Adidas würdigt und steht hinter dem Diversity-Prinzip als Teil der Philosophie der Adidas-Gruppe. Deshalb garantiert Adidas, dass dieser Vertrag nicht gekündigt oder geändert wird, falls sich ein Athlet als Mitglied der LGBT-Community (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender) outet."
Stalker verkündete die Änderung während der Konferenz "Team Pride: Levelling the LGBT Playing Field", bei der es um die Gleichbehandlung von Sportlern nach einem Coming-out ging. Adidas war auch einer der Sponsoren dieser Konferenz.
Löchriger gesetzlicher Diskriminierungsschutz
Zu den von Adidas unterstützten Sportlern gehört der britische Wasserspringer Tom Daley – das Motiv entstand vor seinem Coming-out. Danach machte ihn der Konzern zum Botschafter seiner Neo-Marke.
Zwar ist bereits jetzt in vielen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, die Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität verboten. Allerdings hat Adidas auch mit Sportlern aus Ländern Verträge geschlossen, in denen noch kein derartiges Gesetz gilt. Beispielsweise gibt es noch immer in 28 der 50 US-Bundesstaaten keinen vollständigen Diskriminierungsschutz für LGBT am Arbeitsplatz.
Adidas, mit einem jährlichen Umsatz von rund 15 Milliarden Euro nach dem US-Konzern Nike der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt, hat sich in den letzten Jahren als LGBT-freundlich profiliert: So trat die Firma 2014 als erstes Unternehmen der "Berliner Erklärung" gegen Homophobie im Sport bei (queer.de berichtete). Beim "Corporate Equality Index 2016" (PDF) der amerikanischen LGBT-Organisation "Human Rights Campaign" gehörte Adidas zu den wenigen deutschen Unternehmen, die 100 Prozent erreichten, und gilt damit als vorbildlicher Arbeitgeber für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle. (dk)
Gut, dass die nicht diskriminieren.
Noch besser wäre es, wenn die auch aktiv unterstützen würden. Z.B. als Sponsor von GLBT-Mannschaften oder der Gay Games.