Aktivisten warnen davor, dass die Verfolgung von HIV-Positiven dazu führen werde, dass sich weniger Menschen auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen (Bild: flickr / Victor / by 2.0)
Weil sie eine sexuell übertragbare Krankheit hatten, zeigte die Gesundheitsbehörde der tschechischen Hauptstadt die Männer bei der Polizei an. Aids-Aktivisten sind empört.
Aids-Organisationen in ganz Europa laufen Sturm gegen die Prager Gesundheitsbehörde, weil sie vergangenen Monat Strafanzeige gegen 30 HIV-positive Männer gestellt hatte, die angeblich Sex ohne Kondom hatten und damit die Weitergabe von HIV riskiert hätten.
Das Besondere an diesem Fall: Es hatte sich nicht mal ein Sexpartner von ihnen bei den Behörden gemeldet. Vielmehr hatten sich die Männer im Laufe des letzten Jahres mit einer oder mehreren sexuell übertragbaren Infektionen angesteckt. Das Hygieneamt in der tschechischen Hauptstadt schloss daraus, sie hätten Sex ohne Kondom gehabt, und gab diese vertrauliche Information an die Polizei weiter. Die Behörde rechtfertigte dies mit dem Verbot der "Verbreitung ansteckender Krankheiten".
DAH: Vorfall "erschütternd"
Auch die Deutsche Aids-Hilfe ist empört: "Wie die tschechischen Behörden hier HIV-positive Menschen drangsalieren, ist erschütternd und darf auf keinen Fall Schule machen", sagte Vorstand Ulf-Hentschke-Kristal am Freitag. "Ihr Vorgehen verletzt Menschenrechte, stigmatisiert Menschen mit HIV und basiert in vielfacher Hinsicht auf einer fachlichen Fehleinschätzung. Für die HIV-Prävention sind die Anzeigen in hohem Maße schädlich."
Aids-Aktivisten erklärten, dass die meisten Männer HIV dank einer gut wirksamen HIV-Therapie nicht weitergeben können. Darauf weist die DAH auch ausdrücklich auf ihrer Website hin. Laut der tschechischen Aids-Hilfe befinden sich die Männer mehrheitlich in einer HIV-Therapie und ihre Viruslast liege unter der Nachweisgrenze.
Außerdem beweise eine sexuelle Infektion wie Syphilis oder Tripper ohnehin nicht, dass jemand Sex ohne Kondom gehabt hätte. Kondome reduzierten das Risiko solcher Infektionen, eine Übertragung sei aber trotzdem möglich. Das einzige Ergebnis dieser Anzeige sei daher, dass sich schwule Männer in Zukunft nicht mehr auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen würden.
Petition gegen Verfolgung von HIV-Positiven
In einem Offenen Brief protestieren sieben internationale Aids-Organisationen gegen die Behandlung der Männer. Die "European AIDS Treatment Group" hat auf change.org eine Petition gegen die Strafverfolgung der Männer durch die Behörden gestartet.
Die Chefin der Gesundheitsbehörde, Zdeňka Jágrová, wies diese Woche den Vorwurf zurück, dass die Anzeigen ein "Angriff auf die Gay Community" seien. Es sei lediglich Zufall, dass alle Anzeigen gegen schwule Männer ausgesprochen wurden. Sie behauptete ferner, dass "bei keiner HIV-positiven Frau in Prag eine sexuell übertragbare Krankheit festgestellt wurde". (dk)
Und dass die Gesundheitsbehörde, oder die zuständigen Ärzte ihren Schweigeprlicht brechen indem sie diese Informatino weitergeben kümmert auch niemanden.
Aber ja, man kann ja auch nichts anderes von Tschechien erwarten. Is ja n ehemaliger Ostblock Staat. Also ich wär echt dafür dass wir wieder ne Mauer hochziehn und uns komplett vom Osten abschotten. Von dort kommt nur scheiße. Verfickte Wixxer. Jetzt reg ich mich wieder so auf. Genau das is der Grund wieso ich aufgehört habe queer.de zu lesen.