Anders als in anderen Städten informiert die Berliner Polizei explizit über Straftaten mit möglicherweise homophobem Hintergrund (Bild: Sebastian Rittau / flickr / by 2.0)
Ein Polizist, der sich auf dem Weg zur Arbeit befand, wurde am frühen Sonntagmorgen am Berliner Alexanderplatz Zeuge eines Übergriffs auf zwei schwule Männer.
Nach den bisherigen Erkenntnissen befanden sich die 20 und 36 Jahre alten Opfer gegen 5.10 Uhr auf dem zentralen Platz in Berlin-Mitte, als der Jüngere von einem unbekannten Mann, der ebenfalls in Begleitung war, aufgrund seiner sexuellen Orientierung beleidigt wurde. Während der Beleidigte weiter lief, stellte sein Begleiter den Wortführer zur Rede. Dieser versuchte daraufhin, den 36-Jährigen mit der Faust zu schlagen, was jedoch misslang.
Der außer Dienst befindliche Polizeibeamte bemerkte den Vorfall, gab sich zu erkennen, worauf die Angreifer flüchteten. Es gelang dem Polizeioberkommissar, den unbekannten Täter festzuhalten, worauf sein Kompagnon den Beamten bespuckte und an dessen Jacke zog, so dass der Festgehaltene wieder frei kam. Beide stiegen dann in ein Taxi, welches der Beamte aufhalten konnte. Die beiden sprangen aus dem Wagen und setzten ihre Flucht in unterschiedliche Richtungen zu Fuß fort.
In der Kleinen Alexanderstraße konnte einer der mutmaßlichen Täter durch mittlerweile alarmierte Polizisten des Abschnitts, die ihren Kollegen und den Flüchtenden bemerkten, festgenommen werden. Der alkoholisierte 24-Jährige, der freiwillig einem Atemalkoholtest zustimmte, machte den Beamten gegenüber keine Angaben zu seinem Begleiter, der die Beleidigung und versuchte Körperverletzung begangen haben soll. Gegen den 24-Jährigen wurden Anzeigen wegen Beleidigung und Gefangenenbefreiung eingeleitet. Gegen den bisher unbekannten Täter wird wegen homophober Beleidigung und versuchter Körperverletzung ermittelt.
Erst am vergangenen Wochenende waren am Berliner Alexanderplatz drei schwule Männer mit Fäusten attackiert worden (queer.de berichtete). (cw)