Die TV-Journalistin und Moderatorin Bettina Böttinger wird in diesem Jahr mit dem Akzeptanzpreis "Brücke der Solidarität" des Duisburger Vereins DU Gay e.V. geehrt. Die Übergabe soll am 23. Juni im Rahmen einer Benefiz-Gala in der Kulturkirche Liebfrauen erfolgen, teilten die Veranstalter am Montag mit.
"Bettina Böttinger engagiert sich in vorbildlicher Art und Weise bei verschiedenen Vereinen und Organisationen, um Menschen ein besseres, gesünderes, aber vor allem würdigeres Leben zu ermöglichen", begründete DU Gay e.V. die Entscheidung. Die lesbische WDR-Moderatorin engagiert sich u.a. als Botschafterin der queeren Förderstiftung Arcus sowie für Aidshilfe- und Frauenprojekte.
Der Duisburger Akzeptanzpreis "Brücke der Solidarität" wird seit 2013 jedes Jahr im Rahmen des CSD verliehen. Er geht an Personen, die sich in besonderem Maße für die LGBTI-Community eingesetzt haben. Die früheren Preisträger waren Oberbürgermeister Sören Link, Ralph Morgenstern, Thomas Hitzlsperger, Katy Karrenbauer und Hape Kerkeling. Im vergangenen Jahr wurde außerdem Klaus Wowereit mit dem Akzeptanzpreis in Gold ausgezeichnet (queer.de berichtete).
Böttinger gegen Harald Schmidt und Greifswald
Vor zwei Jahren hatte Bettina Böttinger für Schlagzeilen gesorgt, als sie den Late-Night-Talker Harald Schmidt der Homophobie bezichtigte (queer.de berichtete). Grund war das indirekte Outing Böttingers durch Schmidt in dessen Sat.1-Show im Jahr 1995. Der Entertainer hatte damals unter anderem in seiner Show in einem Bilderrätsel Fotos von Böttinger sowie der Zeitschrift "Emma", eines Eierlikörs und einer Klobrille gezeigt. Er fragte, was diese Bilder verbindet, und antwortete sogleich selbst: "Die Lösung lautet: Die würde kein Mann freiwillig anfassen."
Für Wirbel sorgte auch Böttingers Äußerung in der Talkshow "Markus Lanz", sie möchte "nicht mit meiner Frau Hand in Hand durch Greifswald rennen" (queer.de berichtete). Das Aktionsbündnis Queer in Greifswald widersprach der Moderatorin energisch. Eine Einladung von Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) in die "liberale und weltoffene Stadt" sagte Böttinger erst zu, aus Termingründen jedoch wieder ab (queer.de berichtete).
Derzeit ist die 61-jährige Moderatorin im WDR-Fernsehen in ihrer 2006 gestarteten Talkshow "Kölner Treff" zu sehen. (cw)