Washington (queer.de) - Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat Anzeigen in vier Homo-Magazinen in Texas und Ohio geschaltet. Die ganzseitige Werbung in Publikationen aus Columbus, Cleveland, Dallas und Houston kosten laut Preisliste zwischen 850 und 2.000 Dollar.
Darin erinnert Obama an die Stonewall-Ausschreitungen im Jahre 1969, die den Grundstein für die schwul-lesbische Bewegung in der westlichen Welt legten. Es sei auch jetzt noch viel in Sachen Homo-Rechte zu tun, so die Anzeige: "Zu oft nutzen diejenigen, die uns spalten möchten, das Thema Rechte für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle aus. Aber dieses Thema liegt im Zentrum dessen, was uns als Amerikaner ausmacht. Es geht darum, ob diese Nation ihr Grundversprechen einlöst – nämlich das von Gleichheit, die dadurch erreicht wird, dass alle Bürger mit Würde und Respekt behandelt werden."
Umfragen zufolge bevorzugen die meisten Schwulen und Lesben Clinton als demokratische Präsidentschaftskandidatin, obwohl Obama in den letzten Wochen aufgeholt hat. Der Senator aus Illinois war zuvor von Homo-Aktivisten wegen seiner Verbindungen zu christlichen Fundamentalisten kritisiert worden, die Homosexuelle "heilen" wollen (queer.de berichtete).
Obama gilt derzeit als Favorit um die Nominierung bei den Demokraten. Derzeit vereinigt der 46-Jährige 1.365 Delegiertenstimmen auf sich, Clinton kommt nur auf 1.268. Benötigt werden 2.025 Stimmen. Am kommenden Dienstag finden Vorwahlen in weiteren vier Bundesstaaten statt, darunter auch in Ohio und Texas. Fährt hier Clinton keine entscheidenden Siege ein, gilt Obama der Sieg als so gut wie sicher. Im November müsste er dann gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain antreten. (dk)
Um 5:00 Uhr deutscher Zeit verkündete CNN, dass Barack Obama neuer US-Präsident ist. Auch Schwule und Lesben setzen große Hoffnungen auf den Demokraten. Dagegen gab es bei vier Homo-Referenden vier Niederlagen - die schmerzhafteste in Kalifornien: Dort wurde (mit großer Wahrscheinlichkeit) die Homo-Ehe abgeschafft.
Kein Wunder, dass Obama diese Anzeigen schaltet: er hat nicht nur Kontakte zu religiösen Fundamentalisten, sondern erst vor kurzem wurde bekannt, dass er nicht auf ein Foto mit einem schwulen Aktivisten wollte (queer.de berichtete).
Und nach wie vor sind die Schwulen mehrheitlich für Clinton (aus oben genannten und einigen anderen Gründen)...
Da will er natürlich nicht am Ende nur wegen den Schwulen und Lesben scheitern, aber die Frage ist, was nach der Wahl geschieht und ich denke, da haben die US-Schwulen und Lesben mehr von Clinton zu erwarten (auch wenn diese auch nicht optimal ist).
Natürlich ist Obama immer noch besser als jeder Republikaner, aber wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre mir Clinton lieber...
Weil er in der real existierenden USA politische Macht will.
Im Wahlkampfjahr 2004 stand Bgm Newsom im Zentrum einer hitzigen Debatte über die Homosexuellen-Ehe, nachdem er diese als erster US-Bürgermeister zugelassen hatte. Obama dürfte auf Distanz zur "Schwulen-Ikone" Newsom gegangen sein, um seine Wahlchancen im vergleichsweise konservativen Illinois nicht zu gefährden. Damit befand er sich in guter Gesellschaft, schließlich feindeten damals viele Demokraten den Bürgermeister von San Francisco an, weil er mit seinem Eintreten für die Homo-Ehe den Republikanern unnötigerweise Wahlkampfmunition geliefert habe.
Wenn er die real existierende Macht hat, geht es weiter.
verstehe ich. ich freue mich auch schon auf das farbe bekennen.
"Der Drei-Billionen-Krieg
Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz hat die Kosten des Irakkriegs hochgerechnet - und ist auf das 60fache der ursprünglichen Angaben der US-Regierung gekommen."
Und nach wie vor sind die Schwulen mehrheitlich für Clinton (aus oben genannten und einigen anderen Gründen)...
Da will er natürlich nicht am Ende nur wegen den Schwulen und Lesben scheitern, aber die Frage ist, was nach der Wahl geschieht und ich denke, da haben die US-Schwulen und Lesben mehr von Clinton zu erwarten (auch wenn diese auch nicht optimal ist).
Natürlich ist Obama immer noch besser als jeder Republikaner, aber wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre mir Clinton lieber...