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Putzen für die Erinnerung
- 09. November 2015, noch kein Kommentar

Am 9. November, dem Tag des Beginns der Novemberpogrome der Nationalsozialisten im Jahr 1938, hat der LSVD Hamburg seine in Patenschaft befindlichen Stolpersteine gereinigt.
Allein in der Hansestadt erinnern knapp 5.000 im Bürgersteig verlegte Gedenksteine an Menschen, die im Dritten Reich verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. In Deutschland und weiteren europäischen Ländern gibt es insgesamt über 53.000 Stolpersteine in mehr als 1.200 verschiedenen Orten. Das 1992 begonnene Projekt geht auf eine Initiative des Künstlers Gunter Demnig zurück.
Der hier gezeigte Gedenkstein für Paul Schnackenburg (1874-1939) liegt vor seinem früheren Wohnhaus in der Hamburger Lilienstraße 32. Er wurde aufgrund seiner Homosexualität mehrfach verhaftet und starb im KZ Fuhlsbüttel an den Folgen der unmenschlichen Haftbedingungen.
Die gelegentlichen Putzaktionen sind notwendig, weil die Oberfläche der Steine mit einer Messingplatte versehen sind, die mit der Zeit durch Umwelteinflüsse und Verschmutzung dunkler wird. Viele Steine sind über die Jahre bereits so dunkel geworden, dass ihre Inschriften kaum noch lesbar sind.
So sah Paul Schnackenburgs Stolperstein vor der Putzaktion aus: