
In der Nacht zum 23. April hat ein "Tunten-Aktions-Kollektiv" aus Protest gegen angebliche "Kürzungen" eine Regenbogenfahne an der Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin befestigt. Im "Bekennerschreiben" wird u.a. der Rücktritt von Harald Petzold als queerpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag gefordert.
Mit der Aktion geht der Potsdamer Zickenkrieg der Aktivisten Carsten Bock und Jirka Witschak vom Verein Katte e.V. gegen die linke Landessozialministerin Diana Golze und den zunehmend genervten Rest der Brandenburger LGBT-Community in eine neue Runde. Der Dauerstreit war in diesem Monat eskaliert, weil das Sozialministerium einen fehlerhaften Förderantrag von Katte e.V. abgelehnt hatte (queer.de berichtete).
"Unverzichtbare Strukturen der Homo-Selbsthilfe" würden "In akute Existenznot" getrieben, beschwert sich deshalb das "Tunten-Aktions-Kollektiv". In dem "Bekennerschreiben", das auf dem vom Katte e.V. veranworteten Portal gaybrandenburg.de veröffentlicht wurde, schießt es außerdem gegen die vom Land geförderte Aidshilfe (eine Institution, die sich "überlebt" habe) und den Bundestagsabgeordneten Harald Petzold, der die Brandenburger Sozialministerin in einer Pressemitteilung verteidigt hatte. Er sei deshalb "als queerpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke keinen Tag länger haltbar".
Die Glienicker Brücke ist als "Brücke der Spione" weltweit bekannt. Während des Kalten Kriegs wurden dort mehrfach Agenten ausgetauscht. (mize)
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