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Aldi darf mit Klischee-Schwulem werben
- 03. Januar 2017,

Ein blondierter Schnauzträger kommt aus dem Schrank, spreizt den kleinen Finger ab und verdreht lüstern die Augen bei einem Mann in Badehose - nach Homophobie-Beschwerden über einen Weihnachts-Werbesport von Aldi zog sich die Supermarktkette mit der Behauptung aus der Affäre, die Figur sei heterosexuell.
Der ansonsten recht witzige Clip "'Meet the Tinkeltons", den Aldi im vergangenen Monat in Australien ausstrahlte, zeigt eine Gruppe von amerikanischen Sternsängern, die sich mit den Weihnachtsgebräuchen im sommerlichen Down Under anfangs sichtlich schwertut. "So was trägt man nicht zu Weihnachten", meint etwa die tuckige Figur zu dem halbnackten Mann auf dem Liegestuhl.
Beim australischen Werberat gingen nach diesem Klischee-Feuerwerk mehrere Beschwerden ein. Aldi selbst argumentierte in einer offiziellen Stellungnahme, der Clip könne gar nicht homophob sein, da Mr. Tinkelton heterosexuell sei: "Der Charakter, auf den sich die Beschwerden beziehen, spielt den Ehemann der Mutter von drei Kindern."
Das Advertising Standards Board gab sich mit dieser Antwort zufrieden und lehnte eine Rüge ab. Die campe Figur verhalte sich zwar "völlig übertrieben", heißt es in der jetzt veröffentlichen Entscheidung, sie sei jedoch "nicht beabsichtigt, um repräsentativ für einen schwulen Mann zu stehen". (mize)
Wir jedenfalls nicht. Und selbst wenn würden wir es nun nicht mehr machen.
BOYKOTT hilft da sehr gut