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Die perfekte Nacktheit
- 23. April 2017, kein Kommentar

In der Kunsthal Rotterdam wurde am Samstag eine großangelegte Retrospektive des Lebens und der Arbeit des schwulen Fotografen Robert Mapplethorpe eröffnet.
Mapplethorpe (1946-1989) gilt als einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Mehr als zwei Jahrzehnte nach seinem Tod ist sein Werk immer noch umstritten und testet die Grenzen dessen, was künstlerisch möglich ist.
Die Rotterdamer Ausstellung bietet einen eindrucksvollen Überblick über seine Karriere, von den frühen Werken in den späten Sechzigerjahren bis zu seinem Erfolg innerhalb der Kunstszene in den Achtzigerjahren. Mehr als 200 Objekte werfen neues Licht auf seine bevorzugten Stilrichtungen: Porträtkunst, Selbstporträtkunst, Akt und Stillleben.
Bei einem großen Teil von Mapplethorpes Arbeit steht die Sexualität im Mittelpunkt. In den späten Sechzigerjahren benutzte er für seine Collagen Bilder aus schwulen Pornomagazinen. Als er in den frühen Siebzigerjahren seine eigenen Fotos aufnahm, hatte er bereits die SM-Subkultur von New York entdeckt.
Mapplethorpe ist in der Fotografie bei der plastischen Aufnahme des nackten Körpers unübertroffen. Die Kombination von provokativen sexuellen Bildern und beeindruckender technischer Beherrschung weckte eine sehr breite Aufmerksamkeit und begründete den Start seiner internationalen Karriere.
Die Ausstellung "Robert Mapplethorpe. A Perfectionist" ist noch bis zum 27. August 2017 täglich außer montags in der Kunsthal Rotterdam zu sehen. (cw/pm)