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BVG wirbt für Klappensex
- 22. Januar 2018,

Mit Postern u.a. in Bushaltestellen unterstützen die Berliner Verkehrsbetriebe die verlängerte Ausstellung "Fenster zum Klo" im Schwulen Museum* - auch der umfangreiche Katalog ist jetzt erhältlich.
Mit zahlreichen inszenierten Porträts, Archivdokumenten, Zeugenberichten und Anekdoten würdigt der französische Fotograf Marc Martin die schwule Geschichte der öffentlichen Bedürfnisanstalten (queer.de berichtete). Es ist die weltweit erste Schau zu diesem Thema, von dem die jüngere schwule Generation kaum noch etwas weiß.
Ab dieser Woche sollen außerdem Poster in S-Bahnhöfen der Hauptstadt für die Ausstellung werben, die nun statt bis zum 5. sogar bis zum 19. Februar läuft. "Ich freue mich über die Unterstützung dieser öffentlichen Institutionen", meinte Marc Martin gegenüber queer.de. Ausdrücklich dankte er auch dem City-Toiletten-Entwickler Wall AG, der ehemalige Untergrund-Klos für die Klappensex-Shootings zur Verfügung stellte.
In diesen kostbaren Büdchen konnten sich unbeargwöhnt flüchtige oder intensive Beziehungen und Freundschaften entspinnen, erinnert der Text zur Ausstellung. Gewiss haben die dabei gefundenen Abwege ihre Spuren eher in den Protokollen der Sittenpolizei als in der Literatur hinterlassen. Die homosexuelle Community schämt sich ihrer wohl eher, als dass sie stolz auf sie wäre.
Diese Durchgangsorte erlaubten untypische Gemeinschaften, in denen die sozialen Klassen durcheinandergerieten und sich unterschiedliche Milieus vermischten. So konnten sich in diesen "Pissbuden" alle möglichen Männer mit verfemten Wünschen näherkommen, sofern sie ihre Angst überwanden. Die öffentlichen Toileten haben Millionen Männern gute Dienste geleistet.
Wer keine Gelegenheit hat, die spannende Ausstellung in Berlin zu besuchen, kann sich den umfangreichen Farbkatalog für 48 Euro beim Buchladen Prinz Eisenherz bestellen. Einige Bilder von Marc Martin zeigen wir in der unten verlinkten Galerie. (mize)
Links zum Thema:
» Mehr Infos zur Ausstellung auf der Homepage des Schwulen Museums*
» Homepage von Marc Martin
Anders ausgedrückt: was macht die volldigitalisierte Generation eigentlich, wenn mal über einen längeren Zeitraum, sprich: mehrere Tage oder gar Wochen, der Strom ausfällt und ihnen der elektrische Saft für die Daddelkralle ausgeht? Welchen Plan B hat man denn dann?