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Fenster zum Klo
- 08. November 2018,

Zum internationalen Toilettentag am 17. November widmet sich die Düsseldorfer Galerie reinraum der schwulen Geschichte der öffentlichen Bedürfnisanstalten.
Im Zentrum der Wanderausstellung "Fenster zum Klo" von Marc Martin, die im vergangenen Jahr erstmals im Schwulen Museum Berlin gezeigt wurde, steht die sogenannte Klappe als Sextreffpunkt. Der französische Fotograf präsentiert sowohl aktuelle, inszenierte Fotos als auch historische Klo-Aufnahmen in Verbindung mit Zitaten verschiedener Autoren.
Martin hat den Düften der Pissoirs bis in die Dichtung von Verlaine und Rimbaud nachgespürt. Seine Arbeit im Grenzbereich von Poesie und Pornografie legt so gerade gegenüber den jüngeren Generationen Zeugnis von einer Welt der sexuellen Begegnungen ab, die heute nahezu verschwunden ist. Einige Bilder aus der Ausstellung zeigen wir in der unten verlinkten Galerie.
Der Düsseldorfer reinraum in der Adersstraße 30a ist selbst eine ehemalige unterirdische Toilettenanlage, die heute zu einem Ort kultureller Begegnung geworden ist. Die Galerie hat seinen ursprünglichen Charakter bewahrt und bietet damit Marc Martin damit eine perfekte Basis für sein Werk. Die erotischen Fotos des Künstlers lassen hier vergangene Realitäten der Subkultur erwachen.
"Fenster zum Klo" wird am Donnerstag, den 9. November um 19 Uhr eröffnet. Am 10. November um 17 Uhr gibt es eine Führung durch die Ausstellung mit einem Historiker. Im Rahmenprogramm gibt es am 16. November im 19.30 Uhr im Loft-Café der Aidshilfe Düsseldorf (Johannes-Weyer-Straße 1) u.a. einen Vortrag von Michael Bochow mit dem Titel "Verlorene Paradiese schwuler Sexualität oder Treffpunkte von Klemmschwestern". (cw)
Links zum Thema:
» Mehr Infos zu Ausstellung und Rahmenprogramm (PDF)