Junge Männer unter einem Schilfdach; Torremolinos, Spanien, 1951 © Herbert List / Magnum Photos
Mit der Ausstellung "Das Magische im Vorübergehen" zeigt die Ludwig Galerie Saarlouis 122 Arbeiten des renommierten Fotografen Herbert List (1903-1975) - darunter auch homoerotische Männerakte.
"Wenn seine Kamera die klassische Schönheit des männlichen Körpers einfängt, ist nicht ganz klar, ob ein mühevoll komponiertes Arrangement oder ein spontan gemachtes privates Fototagebuch zum Hinschauen einlädt", heißt es in der Ankündigung. "Die Ausstellung ist eine visuelle Reise von rätselhaften Nachtaufnahmen, über düster-surreale Kompositionen bis hin zu Bildern im warmen Licht des Mittelmeers, das Körper junger Männer und Ruinen des antiken Griechenlands lebendig werden lässt."
Tatsächlich hat der 1975 gestorbene Fotograf ein äußerst vielfältiges Werk hinterlassen: Als "Vierteljude", Homosexueller und Kritiker des NS-Systems flüchtete Herbert List 1936 erst nach Paris, dann nach London - und machte dort sein Hobby zum Beruf. Erste Meriten verdiente er sich als Modefotograf, bis er nach der Befreiung vom Faschismus zu einem der großen Bildreporter der Fotoagentur Magnum aufstieg.
List begleitete berühmte Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts wie Jean Cocteau, Pablo Picasso oder Marlene Dietrich. Seine Straßenfotografie der Nachkriegszeit feiert die Schönheit des Lebens und ist eine Liebeserklärung an seine zweite Heimat Italien.
Die Ausstellung "Das Magische im Vorübergehen" ist noch bis zum 10. März 2019 in der Ludwig Galerie (Alte-Brauerei-Straße, Kaserne VI, 66740 Saarlouis) zu sehen. Mehr Infos gibt es auf der Homepage. (cw)
-w-