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Schock: Schwules Paar für eine Woche arm
- 14. Januar 2019,

SAT.1 zeigt am Mittwoch eine neue Folge von "Plötzlich arm, plötzlich reich". Diesmal tauschen zwei schwule Yuppies ihr Zuhause mit einer vierköpfigen Hetero-Familie, die mit 185 Euro pro Woche klarkommen muss.
Kai Kobold (36) und sein Lebensgefährte Marcus (35) leben wie im Märchen: Zusammen bewohnt das Paar einen 32 Meter hohen und 1,5 Millionen Euro teuren Wasserturm im idyllischen Hamburger Stadtteil Bergedorf. Auf 300 Quadratmetern und mit einem Wochenbudget von 3.960 Euro frönen die beiden einem Leben zwischen Designer-Klamotten und Antiquitäten-Preziosen.

Kai und Marcus vor ihrem Wasserturm (Bild: SAT.1)
Am anderen Ende der sozialen Skala lebt Familie Domke in Bremen-Gröpelingen: Reinigungsfrau Malgorzata (42), ihr Mann, der arbeitslose ehemalige Hafenarbeiter Santos (39), und ihre beiden Kinder bewohnen zusammen eine Drei-Zimmer-Wohnung und müssen mit mageren 185 Euro pro Woche auskommen.

Familie Domke (Bild: SAT.1)
Für das klischeebeladene SAT.1-Tauschexperiment "Plötzlich arm, plötzlich reich" taucht das Millionärs-Paar Kai und Marcus am Mittwoch, den 16. Januar um 20.15 Uhr in das Leben von Familie Domke ein - und andersherum: Jeweils für eine Woche tauschen sie Wohnung, Lebensgewohnheiten und Budget. Eine einschneidende Erfahrung für alle Beteiligten: Während Familie Domke, die normalerweise jeden Cent zweimal umdrehen muss, in das unbeschwerte Leben von Kai und Marcus eintaucht, lernt das reiche Homo-Paar die Härten des Lebens an der Armutsgrenze kennen...
Die neue Serienreihe nach dem britischen Vorbild "Rich House, Poor House" erzielte für den Sender gute Quoten, aber auch Kritik: Das Experiment sei viel zu künstlich, als dass es wirkliche Erkenntnisgewinne liefern könnte, sagte Armutsforscher Christoph Butterwegge der dpa. Besonders schwer laste nämlich auf den Armen die Perspektivlosigkeit. Die Reichen jedoch kämen nur für eine Woche und mit ganz anderen Voraussetzungen in ihr Tauschleben - fast wie Schauspieler, so Butterwegge. "Sie erfahren Armut als Rolle, nicht als Schicksal." Stets sei klar, dass sie bald in ihren Reichtum zurückkehren könnten. Den Armen hingegen gehe es hinterher möglicherweise schlechter als zuvor, weil sie nun konkreter wüssten, was ihnen entgehe. (cw/pm)
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Gibt es in HH alles auch zu erleben.
Die mit der Grundsicherung haben immerhin noch das zum Weitervegetieren Nötige. Klar, die müssen auf Extras verzichten, oder lange ansparen, und praktisch den Cent mehrmals umdrehen.
Da gibts auch genug LGBTIQ*-Leute, wo das so ist.