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Ein schwuler Jude gegen Hitler

Der schwule Jude Gad Beck leitete im nationalsozialistischen Deutschland eine Widerstandsgruppe - jetzt ist sein bewegtes Leben als kostenloser Web-Comic erschienen.

Dorian Alexander und Levi Hastings veröffentlichten die atemberaubende, wahre Geschichte "The Life of Gad Beck: Gay. Jewish. Nazi Fighter" auf The Nib, einer Website für digitale Comics, um jungen Schwulen Mut zu machen und sich von Rechtsextremisten niemals einschüchtern zu lassen. Gleich die erste Szene zeigt ein Männerpaar am Berliner Homosexuellenmahnmal.


Gad Beck wurde 1923 in eine jüdische Familie in Berlin geboren und erlebte als Junge die Machtübernahme der Nazis und die anschließende Verfolgung. Er leitete in den letzten Kriegsjahren die jüdische Gruppe "Chug Chaluzi" (Kreis der Pioniere), die untergetauchten Juden insbesondere mit Lebensmitteln unterstützte - unter anderen auch den späteren Showmaster Hans Rosenthal. 1947 emigrierte Beck nach Israel und lebte dort mehr als drei Jahrzehnte. 1979 kehrte er nach Deutschland zurück. Dort arbeitete er mit Heinz Galinski, dem damaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, zusammen.

Bekanntheit erlangte er in Deutschland in den Neunzigerjahren, als er seine Autobiografie "Und Gad ging zu David. Die Erinnerungen des Gad Beck 1923 bis 1945" (Amazon-Affiliate-Link ) veröffentlichte. Darin erzählte er erstmals die Geschichte von Manfred Lewin, seiner ersten großen Liebe. Demnach sollte Lewin deportiert werden, Beck erwirkte jedoch in einer Hitler-Jugend-Uniform die Freilassung seines Freundes. Lewin wollte sich aber nicht von seiner Familie trennen, die ebenfalls von den Nazis verhaftet wurde, und ging zurück in die Gefangenschaft. Die gesamte Familie wurde daraufhin im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.


Die Autobiografie wurde im Jahr 2000 auch erfolgreich in den USA veröffentlicht unter dem Titel: "An Underground Life: The Memoirs of a Gay Jew in Nazi Berlin". Im selben Jahr wurde sein Schicksal im amerikanischen Dokumentarfilm "Paragraph 175" (Amazon-Affiliate-Link ) vorgestellt.

Nach der Veröffentlichung seines Buches trat Beck in diversen deutschen Talkshows wie "Boulevard Bio" auf. Er war auch Gast in der legendären Serie "Liebe Sünde" mit Matthias Frings. In der Sendung sagte er: "In einer Zeit wie dieser, in der wirklich der morgige Tag das Ende hätte bringen können, war die Lust auf Sexualität wesentlich stärker".

Gad Beck starb im Juni 2012 im Alter von 88 Jahren in einem Berliner Seniorenheim. (cw)

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#1 ahmadAnonym
  • 26.01.2019, 22:41h
  • ich kenne den Autor

    GAD hat mehrere Bücher geschrieben und war auch in vielen Jugendbüchern über Homosexualität zu finden

    2000 habe ich mir das erste mal bewusst schwule Jugendliteratur in der bib ausgeliehen und da waren seine bewegenden Geschichten drin
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#2 JasperAnonym
  • 28.01.2019, 14:50h
  • Ich habe schon vor ein paar Jahren die Autobiographie von ihm gelesen und das war eines der interessantesten, aber natürlich auch schockierendsten, Bücher, das ich je gelesen habe.
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