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Lesbische Fotobombe gegen Salvini
- 29. April 2019,

Zwei Studentinnen trollten Italiens homophoben Vize-Ministerpräsidenten und Selfie-Fan Matteo Salvini von der rechtsextremen Lega Nord mit einem gleichgeschlechtlichen Kuss.
Die Aufnahme entstand am vergangenen Donnerstag in Caltanissetta auf Sizilien, wo der Innenminister an einer Wahlveranstaltung seiner Partei teilnahm. Der Besuch handelte Salvini viel Kritik ein, weil er die Unterstüzung eines lokalen Parteifreunds wichtiger fand als die parallele Gedenkveranstaltung zu Italiens Befreiung von der Nazi-Besatzung.
Die beiden Studentinnen Gaia Parisi und Matilde Rizzo hätten sich spontan zu der Aktion entschlossen, erklärten sie gegenüber "euronews". Anlass war die Teilnahme des Ministers am reaktionären "World Congress of Families" Ende März in Verona, bei dem er versprach, die heterosexuelle Familie zu verteidigen und bis zu seinem letzten Atemzug gegen die "Gendertheorie" zu kämpfen (queer.de berichtete). Bereits vor seiner Wahl hatte der Lega-Politiker die Existenz von Regenbogenfamilien verneint: "In der Familie gibt es eine Mutter und einen Vater und Kinder, die eine Mutter und einen Vater haben" (queer.de berichtete).
Das lesbische Knutsch-Selfie veröffentlichte Gaia auf ihrer Instagram-Seite mit der ironischen Bemerkung "Ciao amico" (Hallo Freund). Es erhielt seitdem nicht nur fast 27.000 Likes, sondern ging auch viral. Auf Twitter wurde der Hashtag #GaiaeMatilde zum Trend, das Foto schaffte es auf Titelseiten italienischer Zeitungen, und Salvinis Selfie-Grinsen wurde zum Meme.
"Als der Minister die Anwesenden aufforderte, die Bühne zu betreten und ein Selfie mit ihm zu machen, hatten wir diese Idee", erklärte Gaia: "Es war eine provokante, instinktive Geste." Nach dem Kuss seien die beiden Frauen von einem Sicherheitsmann getrennt worden. (cw)
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