Schwule Pinguine laden zum CSD-Empfang

Der Tierpark Hellabrunn bietet anlässlich des Christopher Street Day in München erstmals Sonderführungen zum Thema "Homosexualität im Tierreich" an - besucht wird unter anderem ein gleichgeschlechtliches Humboldtpinguin-Paar.

Die drei (bereits ausgebuchten) Führungen sind am kommenden Wochenende abends geplant. Zoologen haben den Angaben zufolge schon bei rund 500 Arten gleichgeschlechtliche Verhaltensweisen beobachtet und dokumentiert. "'Natürlich vorkommende' homosexuelle Geschlechterkombinationen bei zahlreichen Tierarten sind Beleg dafür, dass diese Varianten ihren festen und angestammten Platz in der Natur haben", sagte Tierpark-Direktor Rasem Baban. "Das darf auch als 'Brückenschlag' in die LGBTIQ-Community verstanden werden, die sich in diesen Zeiten leider immer wieder gegen homophobe und minderheitenfeindliche Ressentiments reaktionärer Kreise erwehren muss."

Die kuschelnden Löwen Benny und Max in Hellabrunn sind "nur" Brüder... (Bild: Tierpark Hellabrunn / Annette Wagner)

An vielen Tieren in dem Zoo können die Führer nur beispielhaft erläutern, welches homosexuelle Verhalten zu dieser Art bekannt ist - bei Löwen und Elefanten etwa. Ein schwules Paar in Hellabrunn selbst lebt hingegen unter den Humboldtpinguinen. Die zwei haben in früheren Jahren den Angaben zufolge schon mal Eier geklaut und bebrütet. Heuer müssen sie aber mit einem Stein vorliebnehmen.

In der vergangenen Woche hatte bereits der Londoner Zoo Flagge gezeigt und ein Banner "Manche Pinguine sind schwul, komm darüber hinweg" in seinem Humboldtpinguin-Gehege platziert (queer.de berichtete). (cw/dpa)

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