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Galgen beim CSD

Schon vor der Christopher-Street-Day-Demo am Samstag in München sorgt der Parade-Wagen der "Deutschen Eiche" für Wirbel.

Seine Forderung "Boykottiert homophobe Länder" verband das bekannte Szenewirte-Paar Dietmar Holzapfel und Sepp Sattler mit einem großen Galgen, an dem ein Foto hängt, auf dem zwei junge Männer mit dem Strick hingerichtet werden. "Weg mit der Todesstrafe für Homosexuelle", heißt es weiter auf dem PKW-Anhänger. Namentlich aufgeführt werden die 13 Verfolgerstaaten Iran, Katar, Vereinigte Arabische Emirate, Irak, Afghanistan, Syrien, Somalia, Nigeria, Jemen, Saudi-Arabien, Mauretanien, Pakistan und Sudan.

Gegenüber der Münchner Tageszeitung "tz" räumte Holzapfel ein, dass der CSD-Auftritt kontrovers und möglicherweise schockierend für Kinder sei. "Andererseits kommen Eltern oft in die Situation, wo sie den Kindern auch grausame Dinge erklären müssen", erklärte der Besitzer der Münchner Szene-Institution aus Hotel, Restaurant und Sauna. "Leider ist aber die Bestrafung von Homosexuellen in einigen Ländern immer noch grausame Realität, und so etwas muss man meiner Meinung nach auch drastisch zeigen. Wir stehen zu unserem Wagen, respektieren aber natürlich auch die Meinung anderer." Insgesamt müsse der CSD politischer werden, so der engagierte Unternehmer.

Bereits 2006 sorgte Dietmar Holzapfel mit einem CSD-Wagen für Kontroversen: Auf dem damaligen Paradewagen wurde Papst Benedikt XVI. auf die Schippe genommen. Auf Bildern und als Puppe war der katholische Anführer unter anderem mit Kondomen und einer Aids-Schleife zu sehen. Das schwule Papamobil wurde damals von der Polizei verboten; außerdem wurde ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Verunglimpfung eines ausländischen Staatsoberhauptes und Beleidigung von religiösen Bekenntnissen eingeleitet, aber schnell wieder eingestellt. Erst knapp vier Jahre später entschied das bayerische Verwaltungsgericht, dass das Wagen-Verbot rechtswidrig war (queer.de berichtete).

Widerspruch aus der Community bekam Holzapfel wiederum 2016, als er den ersten Wagen der bayerischen CSU beim Münchener CSD sponserte (queer.de berichtete). (cw)


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#1 Sabelmann
  • 12.07.2019, 13:09h
  • Starkes Zeichen! CSD ist ja doch keine reine Hüpf- und Johlerei!
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#2 Ann-KathrinAnonym
  • 12.07.2019, 13:29h
  • CSD ist kein Schwule Party wie sie überall immer gezeigt wird. CSD heißt Protest in Gedenken an den Riot im Stonewall Inn.
    Politiker muss man vor Augen führen was wir fordern und das geht nur über solche Wagen!
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#3 GrüzefixAnonym
  • 12.07.2019, 13:57h
  • Recht hat D. Holzapfel, der CSD muss wieder politischer werden, denn das war er mal. Wenn ich an meine Stadt denke, da ist es schon seit Jahren einfach nur noch eine Party Meile , als Alibi Funktion werden 4/5 politische Plakate getragen. Die anderen laufen nur mit um sich zu präsentieren sich selbst darzustellen und um jeden Preis auffallen. Das schlimme daran ist, es ist die zweitgrößte Demo/ Veranstaltung in unserer Stadt nur der Karneval zieht mehr Menschen an. 2018 soll der CSD etwas über 100 Millionen Euro in die Stadtkasse gespült worden sein. 2019 sollen über 1,2 Millionen Menschen den CSD besucht haben. Also noch mehr knete für die Stadtkasse. Es sei ihr gegönnt. Aber allein aus diesen Wirtschaftlichen Aspekt wird keiner Kritik üben. Natürlich Party gehört dazu aber nicht nur. Da sollten sich alle Verantwortlichen zusammen setzen und einen guten Mittelweg finden.
    Falsch fand ich das D. Holzapfel der csu einen Wagen gesponsert hat und der Veranstalter hätte dieses auch ablehnen können und der CSU die mitfahrt verweigern können. Aber es ist ja viel schöner hinterher rumzujammern. Die Aktionen von D. Holzapfel und seinen Ehemann find ich echt super.
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