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Gay Pride anno 1978
- 12. September 2019, kein Kommentar

In der Bundeskunsthalle ist jetzt die erste Regenbogenfahne der Welt zu bewundern - im Rahmen der neuen großen San-Francisco-Ausstellung "California Dreams".
Das Bonner Museum zeichnet nach eigenen Angaben erstmals in Europa ein Porträt der US-Westküstenmetropole über vier Jahrhunderte. Die Schau will San Francisco als einen Ort würdigen, "dessen pluralistische Identität bis heute stetig neu verhandelt wird". Ein Schwerpunkt wird dabei auch auf die große LGBTI-Community der Stadt gelegt.
Der schwule US-Künstler und Aktivist Gilbert Baker hatte 1978 in San Francisco die Regenbogenfahne das Symbol der weltweiten LGBTI-Bewegung erfunden - damals noch mit acht Streifen. Die Farben Pink, Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Lila standen für Sexualität, Leben, Heilung, Sonne, Natur, Kunst, Harmonie und den Geist. Baker wollte mit der bunten Fahne eine positiv besetzte Alternative zum Rosa Winkel schaffen.
Als die Flagge in die Serienproduktion gehen sollte, gab es jedoch ein Problem: Das von Baker selbst entworfene Pink ließ sich nicht industriell herstellen. Dem schwulen Sinn für Symmetrie fiel schließlich auch noch Indigo zum Opfer, weil sich sieben Farben nicht gleichmäßig auf die beiden Seiten der Market Street in San Francisco verteilen ließen. Seitdem besteht die sechsfarbige Fahne, wie wir sie heute kennen.
Die Ausstellung "California Dreams" ist noch bis zum 12. Januar 2020 in der Bundeskunsthalle zu sehen. (cw/dpa)