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Der Mitte-Links-Politiker Alberto Fernàndez wurde am vergangenen Sonntag zum neuen Präsidenten Argentiniens gewählt - seitdem schießen Rechte gegen seinen queeren Sohn.
Der 24-jährige Estanislao Fernàndez ist mit seinem Drag-Namen "DYHZY" und seiner weit über 160.000-köpfigen Fangemeinde auf Instagram ein aufstrebender Star in der argentinischen Drag-Szene. Der Angestellte eines Versicherungsunternehmens, der mit seiner Freundin zusammenlebt, ist vor allem durch seine Cosplay-Outfits bekannt.
Von seinem Vater wurde Estanislao im Juni in einem Radiointerview "einer der kreativsten Menschen in meinem Leben" genannt. "Mein Sohn ist ein Menschenrechtsaktivist in dieser Community. Ich würde mir Sorgen machen, wenn mein Sohn ein Verbrecher wäre, aber er ist ein großartiger Mann", sagte der künftige Präsident. "In dieser Welt, von der ich nicht viel weiß, scheint er respektiert und sehr anerkannt zu sein. Ich bin stolz auf meinen Sohn."
Von politischen Gegnern wird die Dragqueen dagegen unter Beschuss genommen. So postete Eduardo Bolsonaro, der Sohn des rechtsextremen brasilianischen Präsidenten, auf Twitter ein Vergleichsfoto, um den 24-Jährigen herabzuwürdigen: Während er selbst mit Waffen posiert, wählte er ein Foto von Estanislao Fernàndez im Pikachu-Kostüm.
Twitter / BolsonaroSPOBS: isso não é um meme. https://t.co/UEXqSgn6mc
Eduardo Bolsonaro (@BolsonaroSP) October 29, 2019
Alberto Fernández gewann die Präsidentenwahl am vergangenen Sonntag mit rund 48 Prozent der Stimmen. Der 60-Jährige besiegte damit den konservativen Amtsinhaber Mauricio Macri, der auf etwa 40 Prozent kam - der Rest verteilte sich auf die übrigen vier Bewerber. "Argentinien hat eine schlechte Entscheidung getroffen", erklärte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro nach der Auszählung. Eine Gratulation zum Wahlsieg lehnte er ab.
Fernández soll am 10. Dezember vereidigt werden und dann in die Casa Rosada (Spanisch für Rosa Haus) in der Hauptstadt Buenos Aires einziehen. (cw)
02. November 2019
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