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Queerer Jugendprotest in Köln
- 26. August 2020, kein Kommentar

Mit einer Kundgebung auf dem Alter Markt forderten am Dienstag rund 50 LGBTI-Jugendliche mehr Einsatz der Kölner Politik für junge Menschen im Coming-out.
Der Protest fand anlässlich der bevorstehenden Kommunalwahl am 13. September statt. Die Jugendlichen forderten u.a. mehr kommunale Förderung für die Aufklärungsarbeit zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, Angebote für queere Jugendliche auch in den rechtsrheinischen Veedeln sowie die dauerhafte Förderung einer Trans-Jugendarbeit und eines spezialisierten Angebots für LGBTI-Jugendliche mit Migrations- und Fluchtgeschichte.

(Bild: Marius Steffen)
"Köln ist zwar eine der queerfreundlichsten Städte in Deutschland, aber trotzdem haben wir als Jugendliche noch immer mit Herausforderungen zu kämpfen", sagte Bela, Besucher des Jugendhauses anyway. Dort engagiert er sich im Projekt #mitmischen, welches sich mit gesellschaftspolitischer Teilhabe von jungen Queers beschäftigt.
In den vergangenen Wochen haben die Jugendlichen in diesem Projekt zu Kommunalpolitik und der Kölnwahl diskutiert. Dabei haben sie erarbeitet, wo sie im Alltag noch Diskriminierung erfahren und Unterstützung benötigen. Dabei sind insgesamt 17 Wahlprüfsteine entstanden, mit denen sie die Parteien konfrontierten: Grüne, Linke und SPD haben dabei recht gut abgeschnitten, die AfD mit Abstand am schlechtesten, CDU und FDP liegen im Mittelfeld (Ergebnisse als PDF, s.a. Update am Ende des Artikels).

(Bild: Marius Steffen)
"Die meisten Parteien haben erkannt, dass sich Köln nicht auf dem bereits Erreichten ausruhen kann", sagte Thomas aus dem Projekt #mitmischen. "Wir als Jugendliche hoffen, dass die Bekenntnisse der Parteien nun auch vom nächsten Rat umgesetzt werden", so der Student weiter.
Das Projekt #mitmischen wird gefördert vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. (cw/pm)
Update, 17:15 Uhr: Nach Angaben des anyway hat die FDP Köln ihre Antwort zur Forderung der Jugendlichen, die LSBT*Q-Jugendarbeit auszubauen, erweitert. Eine aktualisierte Fassung der Wahlprüfsteine-Auswertung bewertet die Punkte "Ausbau der Offenen LSBT*Q-Jugendarbeit" und "LSBT*Q-Jugendliche mit Behinderung unterstützen" nun mit einem grünen Smiley.