Rotimi Fani-Kayode, Untitled, ca. 1985, Ausstellungsdruck, Silbergelatine, Courtesy: Autograph, London © Rotimi Fani-Kayode
Mit den vielen Facetten von Männlichkeit - inklusiven alten und neuen Klischees - beschäftigt sich die spannende neue Ausstellung "Masculinities: Liberation through Photography" im Berliner Gropius Bau.
Die Schau in Zusammenarbeit mit dem Barbican Centre London vereint mehr als 300 Arbeiten von 50 Künstler*innen. Zu den prominenten Namen zählen etwa Laurie Anderson, Richard Avedon, Rotimi Fani-Kayode, Peter Hujar, Robert Mapplethorpe, Annette Messager oder Wolfgang Tillmans. Daneben sind auch Serien und Einzelarbeiten weniger bekannter Fotograf*innen zu entdecken.
Stephanie Rosenthal, Direktorin des Gropius Bau, sieht in der Ausstellung "eine nuancierte Auseinandersetzung mit Männlichkeiten in all ihren Facetten und Zwischentönen". Dafür schuf Kuratorin Alona Pardo vom Barbican Centre London die Präsentation in Kapiteln wie "Die Erschütterung des Archetyps", "Männliche Ordnung: Macht, Patriarchat und Raum" oder "Zu nah an zu Hause: Familie und Vaterschaft".
Überlieferte Klischees und einschlägige Darstellungen von Stärke und Macht sind ebenso zu finden wie der Umgang mit dem bewussten Aufbruch - bis hin zu neuen Klischees - etwa bei "Männlichkeit queeren" mit neuen Ästhetiken aus der offener agierenden schwulen Szene seit den Sechzigerjahren.
"Die Rückeroberung des Schwarzen Körpers" thematisiert das Bemühen, einem weißen Blick auf Schwarze neue Aspekte entgegenzusetzen. Um die Perspektive geht es auch bei "Frauen über Männer: Die Revidierung des männlichen Blicks", etwa mit einer kleinteiligen Serie von Marianne Wex zur Fuß- und Beinstellung von Frauen und Männern bei Porträtaufnahmen.
Die Ausstellung "Masculinities: Liberation through Photography" ist noch bis zum 10. Januar 2021 im Berliner Gropius Bau (Niederkirchnerstraße 7, Mitte) zu sehen. Der gleichnamige Katalog ist im Prestel Verlag erschienen (ISBN 978-3-7913-5951-9) und zum Preis von 49,95 Euro u.a. bei amazon.de erhältlich. Einige Werke aus der Ausstellung zeigen wir in der unten verlinkten Galerie. (cw/dpa)
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