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So queer war der frühe Warhol!
- 19. Oktober 2020, kein Kommentar

Die neue Ausstellung "ANDY WARHOL EXHIBITS a glittering alternative" in Wien zeigt Zeichnungen des schwulen Künstlers aus den Fünfzigerjahren, die er lange unter Verschluss hielt.
Im Mittelpunkt der Schau im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok) stehen die zwei Seiten der "Doppelpersona" von Warhol (1928-1987) - zum einen seine vielzitierte und bewusst inszenierte, zum anderen seine von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommene, versteckte Persönlichkeit. Gerade sein Frühwerk und seine experimentellen Filme wollte der Pop-Art-Star zu Lebzeiten geheim halten.

Andy Warhol: M was her mustache removed in our salon, ca. 1953 © The Andy Warhol Museum, Pittsburgh; Contribution The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc.
Die Eingangsebene im mumok beschäftigt sich mit Warhols kuratorischen Intentionen und vorherrschenden Motiven/Abstraktionen der Fünfzigerjahre. Gezeigt werden "Blotted Line"-Drucke und Zeichnungen, die den männlichen Körper, Drag sowie homoerotische Symbole und Gesten thematisieren - ein Themenkomplex, der den Künstler bis an sein Lebensende beschäftigen sollte.

Andy Warhol: Mario Banana #1, Standbild, 1964 © 2019 The Andy Warhol Museum
Die zweite Ebene stellt Warhols Ausstellungsmodi der Sechziger-, Siebziger- und Achtzigerjahre mit Schwerpunkt auf die Präsentation einzelner Werkserien in den Mittelpunkt. Thematisiert wird u.a. die enge Verwobenheit von Werk und Präsentationsmodus.
Die Ausstellung "ANDY WARHOL EXHIBITS a glittering alternative" ist noch bis zum 21. Januar 2021 im Wiener mumok zu sehen. (cw/pm)