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Das war nicht der Cairo Pride...

Bild: Twitter

Bilder und Videos einer pompösen - und freizügigen - Parade der Polizeiakademie in Ägypten haben in anderen Ländern für Kopfschütteln und Spott gesorgt.

Scharen muskulöser Männer posierten bei der Aufführung mit freiem Oberkörper, sprangen durch brennende Ringe oder zerschlugen Zementblöcke mit Vorschlaghämmern. Auch dem Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi auf der Zuschauertribüne zeigten sich die Absolventen mit nackter Brust, während sie auf gepanzerten Fahrzeugen und dreistöckigen Paradewagen ihre Muskeln anspannten.

Twitter / EgyProjects
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"Macho-Präsentation", urteilte der britische TV-Sender "Sky News". Andere fühlten sich an Pride-Paraden erinnert, die in Ägypten allerdings undenkbar sind. Der schwule US-Schauspieler George Takei teilte ein Video der Parade auf Twitter und schrieb: Für die "erschreckend homophobe" ägyptische Regierung sei die Parade "ziemlich schwul".

Twitter / GeorgeTakei
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Aus Sicht vieler Ägypter*innen ist die Darstellung von Männern mit freiem Oberkörper bei Polizei- und Militärparaden dagegen völlig normal. Bei diesen Paraden sollen Macht und Stärke demonstriert werden - neben Waffen und schwerem Kriegsgerät auch mit menschlichen Muskeln.

Homosexualität wird hingegen offiziell nicht toleriert: In den vergangenen Jahren wurden queere Menschen willkürlich festgenommen, eingeschüchtert und systematisch Misshandlungen einschließlich Folter ausgesetzt. Nach einem Konzert 2017, bei dem Regenbogenflaggen geschwenkt worden waren, hatte sich das Vorgehen noch verschärft. Entsprechendes hatte erst vor wenigen Wochen die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in einem umfassenden Bericht dargelegt (queer.de berichtete). Explizit verboten ist Homosexualität in Ägypten nicht. Sie gilt in weiten Teilen der Gesellschaft aber als tabu und wird unter dem Prostitutionsgesetz auch strafrechtlich verfolgt. Ermittler nutzen dabei teilweise Dating-Apps, um etwa Schwule in eine Falle zu locken. (cw/dpa)


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