Street-Art-Künstler Banksy hat wohl wieder zugeschlagen: Die Mauer des ehemaligen Gefängnisses im südenglischen Reading ziert jetzt ein flüchtender Häftling.
In dem seit 2013 leerstehenden Knast war von November 1895 bis Mai 1897 der irische Schriftsteller Oscar Wilde wegen homosexueller "Unzucht" inhaftiert. Von der Zwangsarbeit, die er hinter Gittern leisten musste, erholte er sich nie (queer.de berichtete).
Vieles deutet daraufhin, dass der Mann auf dem Kunstwerk tasächlich den schwulen Dichter darstellen soll. So flüchtet die Figur in Häftlingskleidung zusammen mit einer alten Schreibmaschine. Statt Bettlaken hat er Papierblätter zu einem Fluchtseil zusammengeknotet.
Das Kunstwerk zu Ehren von Oscar Wilde trägt nach übereinstimmender Einschätzung von Expert*innen die Handschrift von Banksy. Der anonyme Street-Art-Künstler hat sich bislang allerdings noch nicht als Urheber geoutet.
Um die Immobilie in Reading gibt es seit einigen Jahren Streit. Während die Gemeinde im Westen von London aus dem ehemaligen Gefängnis ein Kulturzentrum machen will, bevorzugt das britische Justizministerium als Eigentümer einen privaten Investor zum Bau von Wohnungen. (cw)
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Zum Artikel. Wieso können die sich nicht gemeinsam darauf einigen, es in ein Kultur UND Wohnzentrum umzugestalten. Das wäre doch wie ich finde, für alle Beteiligten die beste Lösung.