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Netflix-Angestellte protestieren gegen transphobe Inhalte im Streamingportal
- 21. Oktober 2021, kein Kommentar

Das gab es noch nie: Mitarbeiter*innen von Netflix wehren sich dagegen, dass ihr Arbeitgeber mit "The Closer" eine offen transphobe Sendung ins Programm geholt hat.
Dutzende Menschen versammelten sich am Mittwoch vor der Netflix-Zentrale in Los Angeles und machten ihrem Unmut Luft. Sie trugen dabei Schilder mit Aufschriften wie "Team Trans" oder "Hateflix".
Twitter / VarietyNetflix employees are staging a walkout protesting the streamers defense of Dave Chappelles stand-up special rife with transphobic and homophobic commentary. #NetflixWalkout https://t.co/DNnTQcfSj6 pic.twitter.com/7HTSKQA8Oo
Variety (@Variety) October 20, 2021
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Twitter / SamsonamoreAn anti-Sarandos sign #NetflixWalkout pic.twitter.com/HgsrxY1BZc
. (@Samsonamore) October 20, 2021
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Auch einige Gegendemonstrant*innen machten auf sich aufmerksam. Auf ihre Schilder hatten sie Sätze wie "Lernt, über euch selbst zu lachen" oder "Team TERF" geschrieben. Auf Twitter warfen einige den Unterstützer*innen der queeren Aktion pauschal vor, "heterosexuelle schwarze Männer" diskriminieren zu wollen und damit rassistisch zu sein.
Twitter / dotLAUpdate: Dozens of @Netflix employees and LGBTQ supporters who walked out of the streaming giants offices were met by a group of Chapelle supporters who carried signs like "Jokes are funny" and things quickly turned tense.#NetflixWalkouthttps://t.co/Mna2SnWU63 pic.twitter.com/DGrHViaEgv
dot.LA (@dotLA) October 20, 2021
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"The Closer" ist ein Stand-up-Special des afromamerikanischen Komikers Dave Chappelle. In gut 70 Minuten macht er sich darin wiederholt über Homosexuelle und trans Menschen lustig und spielt mehrfach die Rechte von Afroamerikaner*innen mit denen von queeren Menschen gegeneinander aus (queer.de berichtete). Netflix hat die Sendung bislang stets verteidigt (queer.de berichtete).
Trans Organisatorin Ashlee Marie Preston beklagte während der Protestaktion, dass Chappelle an einem Dialog mit trans Aktivist*innen nicht interessiert sei: "Ich habe Dave Chappelle eingeladen, einen transformativen Dialog mit uns zu führen. Er hat deutlich gemacht, dass er sich dafür nicht interessiert", so Preston. "Das hier ist nicht Cancel Culture, sondern es geht darum, Verantwortung zu übernehmen."
Twitter / Variety"I've invited Dave Chappelle to have transformative dialogue with us...and he has made it clear that it is not of interest to him," says #NetflixWalkout organizer Ashlee Marie Preston. "This isn't cancel culture, but an avoidance of accountability." https://t.co/OsrDv4QD1O pic.twitter.com/RTxo2rHAc9
Variety (@Variety) October 20, 2021
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Mehrere Hollywood-Größen unterstützten den Protest unter dem Hashtag #NetflixWalkout. So erklärte Elliot Page auf Twitter: "Ich stehe an der Seite der trans, nichtbinären und BIPOC-Mitarbeitenden von Netflix, die für mehr und bessere Trans-Geschichten und einen inklusiveren Arbeitsplatz kämpfen." (BIPOC steht für "Black, Indigenous and People of Color", also für nichtweiße Menschen.) Page, ein Star der Netflix-Serie "The Umbrella Academy", hatte das Streamingportal vor zweieinhalb Jahren noch für seinen "Mut" gelobt, queere Geschichten zu erzählen (queer.de berichtete).
Twitter / TheElliotPageI stand with the trans, nonbinary, and BIPOC employees at Netflix fighting for more and better trans stories and a more inclusive workplace #NetflixWalkout https://t.co/LU8FPSBdwE
Elliot Page (@TheElliotPage) October 20, 2021
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Auch "Matrix"-Regisseurin Lilly Wachowski erklärte sich auf Twitter solidarisch: "Wenn ihr euch nicht für Trans-Leben einsetzt, müsst ihr ernsthaft darüber nachdenken, mit wem ihr euch gemein macht." (dk)
Twitter / lilly_wachowski#NetflixWalkout If you're not standing up for trans lives, you need to take a good look at who you ARE standing with. Good luck today everybody!
Lilly Wachowski (@lilly_wachowski) October 20, 2021
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