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Lewis Hamilton bringt den Regenbogen nach Katar
- 19. November 2021,
Mit einem speziellen Helm setzt der Rennfahrer ein Zeichen bei der umstrittenen Premiere der Formel 1 in dem Verfolgerstaat.
Medienberichten zufolge trug der Brite den Helm bereits am Freitag beim Training und wolle ihn bei dem Wettbewerb am Wochenende tragen. So könnte der Helm, der den Aufdruck "Wir stehen zusammen" auf Englisch und eine um PoC-, trans und inter Symbolik erweiterte Regenbogenflagge trägt, und seine Botschaft durch die Auto-Innenkamera dauerpräsent sein.
Auch wenn man als Fahrer keinen Einfluss auf die Auswahl habe, sei man sich bewusst, dass es an Orten, an denen Turniere stattfinden, Probleme gebe, so Hamilton vor dem Turnier. Katar gelte als "eines der schlimmsten Länder in diesem Teil der Welt".
Twitter / MercedesAMGF1First look at LHs new lid. pic.twitter.com/kpS2YwkKyJ
Mercedes-AMG PETRONAS F1 Team (@MercedesAMGF1) November 19, 2021
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Wenn der Sport zu solchen Orten gehe, sei es die Pflicht, auf Probleme aufmerksam zu machen, so der 36-Jährige. "Medien müssen einen genauen Blick auf diese Themen werfen, damit über sie gesprochen wird. Gleiche Rechte sind ein ernstes Thema."
Katar und die Vergabe von Prestige-Sportturnieren in das Emirat stehen seit Jahren in der Kritik, vor allem angesichts der anstehenden Fußball-WM im Spätherbst 2022 (queer.de berichtete). So werden in der absoluten Monarchie die Rechte von Frauen und Gastarbeitern verletzt, die Meinungs- und Pressefreiheit ist eingeschränkt. Schwule Muslime oder lesbische Musliminnen können nach Scharia-Recht zum Tode verurteilt werden, auch wenn keine Verurteilungen bekannt sind. Außerdem droht Homosexuellen eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren nach weltlicher Gesetzgebung.
Rennfahrer Hamilton hatte sich in den letzten Jahren mehrfach gegen Queerfeindlichkeit gestellt, so kritisierte er das ungarische Gesetz gegen Homo- und Trans-"Propaganda" oder die Ernennung eines Formel-1-Rennkommissars, der aus seiner Abneigung gegen Homosexuelle kein Geheimnis macht (queer.de berichtete).
Einen Helm mit Regenbogen hatte der deutsche Formel-1-Rennfahrer Sebastian Vettel bereits einmal getragen, vor einem Jahr beim Großen Preis von Istanbul (queer.de berichtete). In diesem Sommer setzte er auch mit einem Regenbogen-Shirt in Budapest ein Zeichen, für das Tragen während der Nationalhymne wurde er sanktioniert (queer.de berichtete). Im Oktober kritisierte er, dass die Formel 1 in diesem Spätherbst erstmals in den antiqueeren Verfolgerstaaten Katar und, im Dezember, in Saudi-Arabien abgehalten wird (queer.de berichtete). (cw)
Auch wenn ich mich selbst nicht für (diesen) Sport interessiere, ist es doch ein richtiges und wichtiges Zeichen, das dadurch dort gesetzt wird.
Wenn die Sportwelt diesen Ort für ihre Veranstaltungen wählt, muss auch damit gerechnet werden, dass Sportler Missstände dort aufdecken. Je mehr, desto besser.
VIelleicht macht Vettel ja mit...