Heinz Roosen wurde mehrfach nach Paragraf 175 verurteilt und im KZ ermordet – jetzt erinnert ein Stolperstein an den Kaufmann und Handlungsgehilfen.
Heinz Roosen wurde 1906 in Essen-Borbeck geboren und wohnte in Neuss am Rhein. Im Sommer 1933 wurde er in Oldenburg erstmals wegen homosexueller Kontakte zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Das Landgericht in Düsseldorf verurteilte ihn 1937 erneut nach Paragraf 175, diesmal zu der hohen Strafe von zwei Jahren Zuchthaus. Nach seiner Entlassung kam es wahrscheinlich zu einer dritten Verurteilung.
Dokumentiert ist Roosens Deportation Ende 1941 in das Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin, dort wurde er als Häftling Nr. 40161 mit dem rosa Winkel der Homosexuellen gekennzeichnet. Am 4. Juli 1942 fiel er einer gezielten Mordaktion zum Opfer, die das Ziel hatte, alle schwulen Häftlingen umzubringen. Bis zum September 1942 wurden bei der "Aktion Klinker" etwa 200 KZ-Insassen von der SS getötet – durch sadistische Misshandlungen und absichtlich herbeigeführte Unfälle oder durch Erschießung "auf der Flucht". Zur Vertuschung der wahren Abläufe wurde in der Sterbeurkunde "Herz- und Kreislaufschwäche" als Todesursache genannt. Heinz Roosen wurde nur 36 Jahre alt.
Eine Publikation seines Lebens- und Verfolgungswegs befindet sich auf stolpersteine-homosexuelle.de. (cw)