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Dieses Pinguinküken hat zwei Papis

- 07. Februar 2022, noch kein Kommentar
Im Rosamond Gifford Zoo in Syracuse im US-Bundesstaat New York zieht ein schwules Pinguinpaar erstmals ein Junges auf. Dieses stammt von Eltern, die wiederholt ihre eigenen Eier zerstört hatten.
Die beiden Humboldtpinguine Elmer und Lima sind seit dem vergangenen Herbst ein Paar und teilen sich ein Nest. Mit einer Ei-Attrappe hatten Tierpfleger*innen zuvor ihr Brutpflegeverhalten getestet, denn nicht jedes Pinguinpaar eignet sich für die Aufzucht von Nachwuchs. "Einige Paare setzen sich zwar auf das Nest, merken aber nicht, wenn das Ei zur Seite rollt", erklärte Zoodirektor Ted Fox. "Andere streiten sich darüber, wer wann auf dem Ei sitzen darf. Elmer und Lima waren aber in jeder Hinsicht der Fürsorge vorbildlich."
Geboren würde das Küken bereits am 1. Januar 2022. Laut einer Mitteilung des Zoos kümmerte sich das schwule Paar auch nach dem Schlüpfen vorbildlich um ihr Junges, das am Neujahrstag knapp 230 Gramm auf die Waage brachte. Sobald Elmer und Lima genügend Erfahrung gesammelt haben, werden sie für weitere Eier als Pflegeeltern in Betracht gezogen.
Gleichgeschlechtliche Pinguinpaare sind keine Seltenheit. Im Zoo von Sydney feierten etwa die beiden männlichen Eselspinguine Sphen und Magic Ende vergangenen Jahres ihren dritten Jahrestag (queer.de berichtete). Gemeinsam haben sie zwei Eier ausgebrütet.
In den USA war die gleichgeschlechtliche Pinguin-Liebe jahrelang ein Politikum: Das Bilderbuch "And Tango Makes Three" erzählt Kindern spielerisch die Geschichte eines schwulen Pinguinpaares. Homo-Hasser*innen waren darüber so erzürnt, dass sie sich in Scharen darüber beschwerten, wenn Bibliotheken dieses Buch führten (queer.de berichtete). Bis heute zählt das Werk zu den meistgehassten Büchern im Land (queer.de berichtete). (cw)