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In der britischen Hauptstadt demonstrierten am Sonntag Tausende Menschen gegen die Ankündigung der Regierung, trans Personen beim geplanten Verbot von "Konversionstherapien" nicht mehr wie ursprünglich geplant zu berücksichtigen.
Die Downing Street vor dem Amtssitz von Premierminister Boris Johnson verwandelte sich in am Nachmittag ein Meer aus blau-rosa-weißen Trans-Flaggen. Auf Schildern und Transparenten hieß es unter anderem "Keep trans in the ban", "Protect trans kids", "#LwiththeT" oder #NoLGBwithouttheT.
Twitter / JayneOzanneWow – just wow! What a day – 3000+ people and 30+ trans speakers! There was me thinking we'd only have 100 people....thank you everyone for coming!
Jayne Ozanne (@JayneOzanne) April 10, 2022
Trans People Are Beautiful People!#LGBWithoutTheT #KeepTransInTheBan pic.twitter.com/IijKRzYSkI
Ein Gesetz zum Verbot sogenannter Konversionstherapien war in Großbritannien erstmals 2018 angekündigt worden. Ende März wurde jedoch bekannt, dass die konservative Johnson-Regierung die Pläne nicht weiterverfolgen will (queer.de berichtete). Nach heftigen Protesten auch aus der eigenen Partei entschied sie sich schließlich, nur "Therapie"-Versuche bei homo- und bisexuellen Menschen unter Strafe zu stellen. Zu trans Personen wolle man laut einem Regierungssprecher noch länger beraten, um "ungewollte Konsequenzen" bei der Gesetzgebung zu vermeiden, "speziell bei denen unter 18" (queer.de berichtete).
Als Reaktion auf den Ausschluss hatten bereits über 100 queere Organisationen ihre geplante Teilnahme an einer internationalen LGBT-Konferenz abgesagt, die die Regierung im Juni zeitgleich zum 50. Jubiläum des Londoner CSD abhalten wollte. "Safe To Be Me: A Global Equalities Conference" sollte als Treffen zwischen Politiker*innen und Aktivist*innen aus aller Welt die größte ihrer Art werden und wurde inzwischen komplett abgeblasen.
Laut einer von der britischen Regierung in Auftrag gegebenen Untersuchung aus dem Jahr 2017 wurde etwa fünf Prozent der im Vereinigten Königreich lebenden LGBTI einmal eine Konversionstherapie angeboten. Zwei Prozent der queeren Menschen durchliefen in ihrem Leben eine solche "Behandlung". (cw)
11. April 2022
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