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"Sister Cities Stand Together"

- 12. April 2022, kein Kommentar
"Liebe! Kein Krieg" – unter diesem Motto demonstrierten am 2. April 2022 etwa 200 Menschen in Koszalin, Neubrandenburgs polnischer Partnerstadt. Daran nahmen auch mehrere Mitglieder des Vereins queerNB teil.
Ursprünglich sollte der Marsch für Gleichberechtigung, vergleichbar mit den CSD-Demos in Deutschland, unter einem anderen Motto stehen. Doch der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine rückte die dortige Menschenrechtslage in den Vordergrund.
Im Jahr 2019 gab es in Koszalin – genau wie in Neubrandenburg – erstmals einen Demonstrationszug für LGBTI-Rechte. Von Anfang an stehen queere Aktivist*innen in den beiden Städten im Austausch. Im vergangenen Herbst fuhren Mitglieder des Vereins queerNB dann erstmals zur Marsch nach Koszalin.
"Während die CSDs in Deutschland überwiegend friedlich verlaufen, ist die hohe Polizeipräsenz in Polen für mich bedrückend", erklärte der queerNB-Vorsitzende Marcel Spittel zur queeren Städtepartnerschaft unter dem Motto "Sister Cities Stand Together". "Neben der rechtlichen Lage ist Queerfeindlichkeit in der polnischen Gesellschaft noch stärker verwurzelt als bei uns."
Während die Koszaliner LSBTI-Aktivist*innen bislang keine Unterstützung durch ihren Bürgermeister erhalten, betonte Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) mit einem Statement auf Facebook: "Demokratie lebt von Akzeptanz und Verständnis. Wir erleben gerade in diesen Tagen, wie wichtig Dialog und Austausch sind, damit eine Gesellschaft funktioniert. Daher freue ich mich, dass in unserer polnischen Partnerstadt die Menschen für diese Werte demonstrieren und gemeinsam mit uns Neubrandenburgern auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen." (cw/pm)
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