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"Begehrensräume" auf der Biennale

- 16. April 2022, kein Kommentar
Mit Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl gestaltet erstmals ein queeres Künstler*innen-Paar den Österreich-Pavillon auf der 59. Kunstbiennale in Venedig.
Mit ihrer Ausstellung "Invitation of the Soft Machine and Her Angry Body Parts" bringen Knebl und Scheirl spielerisch-humorvoll verschiedene Facetten der zeitgenössischen Körperdiskurse zum Schwingen. Sie verwandeln den österreichischen Pavillon in den Giardini in eine offene Bühne, die das Publikum einlädt, die von den Wiener Künstler*innen inszenierten "Begehrensräume" zu erkunden.
In dieser temporären Inszenierung breiten die beiden ihr künstlerisches Universum aus – von Malereien, Skulpturen und Fotografien über Textilarbeiten und Schrift bis hin zu einer Modekollektion und einem Magazin. "Der Pavillon wird zu einem einladenden, heterotopischen Ort umgestaltet, an dem Kunst, Performance, Design, Mode und Architektur in aufregenden, ironisch-humorvollen, futuristisch-hybriden Formen zusammenkommen", heißt es in der Ankündigung.
"Obwohl queere Anteile ins Auge stechen, würde es dem breiten Spektrum unserer Arbeit nicht gerecht werden, uns darauf zu reduzieren", erklärte Jakob Lena Knebl im Interview mit derStandard.at. Die Gesellschaft sei schon immer divers gewesen. "Aber ja, wir unterstützen es, dass dieser Reichtum in der Öffentlichkeit auch abgebildet wird", so Knebl weiter. "Zugleich ist es auch eine Warnung. Viele Errungenschaften, für die Menschen gekämpft haben, laufen Gefahr, durch konservative Politik wieder verlorenzugehen."
Die Biennale di Venezia findet in diesem Jahr vom 23. April bis 27. November statt. Zum Österreich-Pavillion haben Knebl und Scheirl eine eigene Website gelauncht. (cw)