Vor einer Woche wurde ein sich küssendes queeres Paar in Dresden beim Eisessen mit Limonade übergossen, beleidigt und bedroht – am Samstag gab es eine Protestaktion.
Vor dem Tatort, dem Simmel-Center in der Dresdner Neustadt, kamen rund 30 Personen zu einem Knutsch-Sit-In zusammen, um ein Zeichen gegen queerfeindliche Gewalt zu setzen. Dabei wurden Küsse ausgetauscht, Regenbogenflaggen präsentiert und Eis gegessen.
Der queerfeindliche Vorfall ereignete sich am Nachmittag des 7. Mai. Die von einer fünfköpfigen Gruppe ausgehende Attacke gipfelte nach Angaben der Opfer in der Drohung: "Ich steche euch alle ab!" In der Königsbrücker Straße wurde das queere Paar auf dem Nachhauseweg nur kurz danach von weiteren unbekannten Personen angegriffen. Dabei soll sogar ein Gummigeschoss zum Einsatz gekommen sein.
"Wir wollen uns nicht vor Angriffen verstecken, sondern treten diesen offensiv entgegen", erklärte
Johannes Scholz von der Gruppe Queer Pride Dresden zum Knutsch-Sit-In, das von den Betroffenen initiiert worden war. Um die "in weiten Teilen der Gesellschaft vorhandene und von rechten Kräften weiter vorangetriebene Queerfeindlichkeit" zurückzudrängen, brauche es sowohl Sichtbarkeit als auch "alltägliche Zivilcourage und ein Ende der heterosexistischen 'Normalität' in unserer Gesellschaft". (cw)