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Grauer Regenbogen für homo­sexuelle NS-Opfer

Bild: Sarah Ortmeyer / Karl Kolbitz

In der österreichischen Hauptstadt Wien wird künftig die von Sarah Ortmeyer und Karl Kolbitz entworfene Skulptur "ARCUS (Schatten eines Regenbogens)" an die lesbischen und schwulen Opfer des Nationalsozialismus erinnern.

Am Mittwoch wurde der Siegerentwurf für das "Denkmal für die Männer und Frauen, die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit wurden", am künftigen Standort im Wiener Resselpark von Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und dem Jury-Vorsitzenden Hannes Sulzenbacher (Zentrum QWIEN) präsentiert. Eine zehnköpfige Jury, die von einem Sachbeirat aus Community-Vertreter*innen und Expert*innen unterstützt wurde, wählte das Projekt aus.

"Der Entwurf ist auf den ersten Blick einfach und verständlich, gleichzeitig vielschichtig, ausdrucksstark und auf verschiedenen Ebenen lesbar", sagte Sulzenbacher bei der Vorstellung. Er übersetze "die bunten Regenbogenfarben, die heute Symbol der LGBTIQ-Bewegung sind, in vielfältige Grautöne und rückt so ganz deutlich das Moment der Trauer und des Gedenkens in den Vordergrund".


(Bild: PID / Markus Wache )

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler ergänzte: "Der Regenbogen, der seine Farbigkeit verloren hat, verdeutlicht auf verständliche Weise, in welches Grauen das Fehlen von Toleranz und die ideologische Instrumentalisierung von Vorurteilen führt: Angesichts der nach wie vor existierenden Diskriminierung und Verfolgung von Homosexuellen in vielen Regionen der Welt, ist das Denkmal ein Zeichen für vergangenes wie gegenwärtiges Leid."

Das Denkmal soll ab 2023 im Resselpark am Karlsplatz realisiert werden. Die Stadt Wien und der Nationalfonds der Republik Österreich stellten für den Wettbewerb und die Umsetzung des Siegerentwurfs 300.000 Euro zur Verfügung.

Die Pläne zur Umsetzung eines Denkmals für die lesbischen und schwulen NS-Opfer in Wien waren bereits wiederholt mit Hürden konfrontiert. So wurde der erste Siegerentwurf für den Resselpark vom britischen Künstler Marc Quinn wieder zurückgezogen (queer.de berichtete). Ursprünglich sollte das Mahnmal am Morzinplatz, dem einstigen Standort der Gestapo-Zentrale, errichtet werden (queer.de berichtete). Der Siegerentwurf des Wettbewerbs von 2006 war jedoch technisch nicht realisierbar (queer.de berichtete). Später gab es temporäre Installationen, etwa am Naschmarkt (queer.de berichtete). (cw)


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#1 PeerAnonym
  • 26.05.2022, 14:42h
  • Gefällt mir überhaupt nicht, da keinerlei Bezug zu Homosexuellen erkennbar ist.

    Das sind einfach nur graue Bögen.

    Die Idee mag eigentlich nett sein, dass der Regenbogen in der NS-Diktatur nur grau war. Aber wenn man diese Idee nicht kennt, ist der Bezug nicht zu erkennen und damit hat es als Denkmal und Mahnmal leider versagt.
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#2 ursusEhemaliges Profil
  • 26.05.2022, 18:56h
  • Antwort auf #1 von Peer
  • Mich stört eher, dass der Regenbogen zur NS-Zeit überhaupt nicht den diesbezüglichen symbolischen Gehalt hatte. Ging mir schon bei diesen komischen Blumen am Hirschfeld-Ufer so.
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#3 StolpersteineAnonym
  • 23.06.2022, 09:32h
  • Einerseits gut, dass es ein öffentliches Erinnerungszeichen gibt - andererseits ist der Regenbogen, ob man ihn nun grau oder farbig darstellt, ohne Bezug zur Schwulenverfolgung. Passt dann sprachlich zur Verwendung des Wortes "queer". Habe vor kurzem gelesen, dass es queere Opfer des Nationalsozialismus gäbe - auch das ist ein Begriff, der keinerlei Bezug zur Historie hat - denn "queer" gab es in der NS-Zeit nicht - schwule Männer wurden anders tituliert und sprachlich ausgegrenzt.
    Das Kunstwerk an sich ist eine gute Idee, aber dieses Kunstwerk ist eher nicht der große Wurf.
    Trotzdem realisieren und mal sehen, was dann geschieht.
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