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Mahnmal gegen Homophobie und für Zivilcourage in Osnabrück

- 15. September 2022,
Zum 28. Todestag von Peter Hamel weihte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) am Mittwoch im Osnabrücker Raiffeisenpark ein Mahnmal gegen Homophobie und für Zivilcourage ein.
Hamel wurde am 14. September 1994 in dem Park erschlagen, als er Zeuge eines homofeindlichen Angriffs auf ein schwules Paar wurde und es verteidigte. Er selbst wurde infolge des Einschreitens zur Zielscheibe der drei gewalttätigen Männer und erlag später im Krankenhaus den Schlägen und Tritten des Haupttäters.
"Das Mahnmal gegen Homophobie und für Zivilcourage soll uns immer daran erinnern, dass Menschenrechte für alle keine Selbstverständlichkeit sind", sagte Pötter bei der Enthüllung. "Dass sie immer wieder aufs Neue verteidigt und erkämpft werden müssen. Dass wir nirgends auf der Welt und ganz besonders nicht hier in Osnabrück Hass, Abwertung und Ausgrenzung dulden wollen."
Für die Errichtung des Mahnmals hat sich eine Initiative aus verschiedenen Osnabrücker Gruppen eingesetzt. Es erinnert an einen Akt der Gewalt gegen queere Menschen und setzt gleichzeitig ein Zeichen für Zivilcourage. Dabei nimmt es Peter Hamel nicht nur als Beispiel für jemanden, der Menschen im Angesicht brutaler körperlicher Gewalt schützen wollte. Es mahnt uns auch, bei scheinbar weniger drastischen Handlungen einzuschreiten.
"Das beginnt bei abfälligen Kommentaren, Witzen über Lebensentwürfe und vielem mehr", sagte die Oberbürgermeisterin. "Nehmen wir diesen traurigen Anlass als Aufforderung zur Zivilcourage wahr. Wir sollten uns alle dafür einsetzen, dass abwertende Äußerungen nicht salonfähig werden." (cw/pm)