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Vater der schwulen Schwarzen Filmkultur

Pas de Deux No. 2 (Looking for Langston Vintage Series), 1989/2016 © Isaac Julien, courtesy the artist and Victoria Miro
  • 07. Oktober 2022, kein Kommentar

Durch seine beeindruckenden Filme und Multi-Screen-Installationen genießt Isaac Julien internationales Ansehen – das Mönchehaus Museum in Goslar feiert den diesjährigen Kaiserringträger mit einer Ausstellung.

Der schwule britische Künstler, Filmproduzent und Hochschullehrer zeigt im Mönchehaus zwei Filme, die im Abstand von dreißig Jahren entstanden sind, sowie eine Reihe von beeindruckenden Fotoarbeiten, die auf diesen Werken basieren.

Der Film "Looking for Langston" von 1989 ist das erste Werk, mit dem Julien internationale Aufmerksamkeit erlangt hat. Er ist dem Dichter Langston Hughes (1901-1967) gewidmet, dessen Gedicht "I, Too (Sing to America)" zum Slogan der Bürgerrechtsbewegung wurde. Langston Hughes spielte zudem eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Harlem Renaissance, einer sozialen, kulturellen und künstlerischen Bewegung afroamerikanischer Künstler*innen und Schriftsteller*innen im New York der 1920er Jahre.


Portrait (Looking for Langston Vintage Series), 1989/2016 © Isaac Julien, courtesy the artist and Victoria Miro

In "Looking for Langston" tritt eine internationale Schwarze schwule Community mit großer Eleganz und Schönheit auf, die sich des glamourösen Stils des alten Hollywood-Schwarz-Weiß-Kinos bedient. Immer wieder zeigt der Künstler eine mondäne Nachtclubszene, in der attraktive junge Männer – Schwarze und Weiße – miteinander tanzen, bis dieses freigeistige und idyllische Miteinander von einer rechtsgerichteten Schlägerbande und der Polizei brutal beendet wird, was damit endet, dass ein Engel die Menge auslacht.

Dreißig Jahre später, im Jahr 2019, drehte Isaac Julien seinen Film "Lessons of the Hour: Frederick Douglass", der ebenfalls in Goslar gezeigt wird. "Lessons of the Hour" ist inspiriert von Episoden aus dem Leben des Freiheitskämpfers Frederick Douglass (1818-1895). Der Film zeigt Douglass als eine der stärksten Stimmen und Visionäre des 19. Jahrhunderts – von seiner Forderung nach Abschaffung der Sklaverei bis hin zu seiner ästhetischen Theorie der Fotografie – und demonstriert, wie seine pointierten Analysen bis heute nachwirken.


Isaac Julien (Bild: Thierry Bal)

Seine musealen Arbeiten zeigt Isaac Julien seit Mitte der 1990er Jahre als Filminstallationen auf mehreren Bildschirmen. Er gilt als Pionier dieser Präsentationsform. Im gleichen Zeitraum drehte er poetische Dokumentarfilme, etwa das Biopic "Derek" (2008) mit Tilda Swinton über den britischen Filmregisseur und Künstler Derek Jarman.

Die Ausstellung im Mönchehaus Museum Goslar ist vom 8. Oktober 2022 bis zum 29. Januar 2023 zu sehen. Ebenfalls am 8. Oktober um 11 Uhr wird der Kaiserring an Isaac Julien im Rahmen eines Festakts in der Kaiserpfalz verliehen.

Der Goslarer Kaiserring ist einer der weltweit renommiertesten Preise für moderne Kunst. Er wird seit 1975 verliehen. Die ersten Preisträger waren Henry Moore, Max Ernst und Alexander Calder. Ihnen folgten Pionier*innen der Gegenwartskunst wie Joseph Beuys, Gerhard Richter, Nam June Paik, Christo, Cindy Sherman oder Jenny Holzer. Vor Isaac Julien erhielten in den letzten Jahren unter anderem Bridget Riley, David Lynch, Olafur Eliasson, Wolfgang Tillmans, Hans Haacke und zuletzt Adrian Piper den Preis. (cw/pm)


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