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Ihre Kunst stellte feste Geschlechtsidentitäten infrage

Ursula: Dämonen-Menuett, 1996 © Museum Ludwig, Köln
  • 07. März 2023, noch kein Kommentar

Ursula (1921-1999) zählt zu den bedeutenden deutschen Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Kölner Museum Ludwig widmet ihr nach über 30 Jahren die erste umfassende Museumsausstellung.

Ursulas Leben und Werk bietet eine alternative Erzählung künstlerischer Unabhängigkeit. Die These, dass Surrealismus kein Stil sei, sondern eine Geisteshaltung, zeigt sich anschaulich in ihren Arbeiten. In ihnen untergräbt sie die Realität und findet das Unheimliche im Alltäglichen. Sie fordert Autoritäten der Gesellschaft und Kunst heraus, indem sie neue Welten ersinnt, in denen alte Hierarchien über Bord geworfen werden und neue Lebensweisen vorstellbar sind.

"Ich zwinge meine Visionen der Realität auf – ich bin ganz artifiziell", charakterisierte Ursula selbst ihre ungewöhnlichen Parallelwelten. Hier existieren extravagante Gestalten, oft ist das Heimliche und Unheimliche spürbar. Schönheit und Vergänglichkeit, das Feenhafte und das Monströse gedeihen in unmittelbarer Nachbarschaft.


Ursula: Meine Berlin-Träume in Mittenwalde, 1977, Von der Heydt-Museum Wuppertal, Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland © Museum Ludwig, Köln. Reproduktion: Rheinisches Bildarchiv Köln

Ein bezeichnendes Leitmotiv Ursulas war Pandora, jene in der griechischen Mythologie aus Lehm geschaffene Frau, in deren Geschichte schlimmste Übel und vorzügliche Gaben untrennbar verwoben sind. Häufig bevölkern fantastische Mischwesen Ursulas Szenerien, allenthalben ist ihre Faszination für Transformation greifbar, hinterfragen ihre Arbeiten eingefahrene Dualismen wie Frau/Mann oder Mensch/Natur.

Ursulas faszinierendes und selbstbewusstes Werk einer jungen Generation von Museumsbesucher*innen zu erschließen, ist Anliegen der Überblicksausstellung im Museum Ludwig. Sie zeigt, dass Ursulas Arbeiten gerade in ihrer Individualität vielfach grundlegende und gegenwärtige Themen berühren, sei es weibliche Selbstbestimmung, das Infragestellen fester Geschlechtsidentitäten oder eine Sicht auf Welt, in der alles mit allem verbunden ist und sich gegenseitig bedingt.

Die Ausstellung "Ursula – Das bin ich. Na und?" ist vom 18. März bis 23. Juli 2023 im Museum Ludwig zu sehen. Die Eröffnungsfeier findet am Freitag, den 17. März ab 19 Uhr statt. (cw/pm)


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