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Von der "Lila Ratte" zum "Rosa Winkel"

Bild: Ronny Ristok

Im vergangenen Jahr hat das Theater Altenburg Gera eine Inszenierung zu Homosexualität im Nationalsozialismus unter dem Titel "Liebe macht frei" herausgebracht – am 2. April feiert es am Standort in Altenburg Premiere.

Deutschland, Anfang der 1930er Jahre: Obwohl Homosexualität unter Strafe steht, wird sie kaum verfolgt, wodurch eine lebendige schwule Subkultur entsteht. Ein beliebter Treffpunkt ist die "Lila Ratte" in Berlin, in der Menschen aller Couleur tanzen, feiern und Männer hemmungslos miteinander flirten.

Die Machtübernahme der Nazis scheint zunächst kaum Auswirkungen zu haben, doch nach der "Nacht der langen Messer", einer Mordserie 1934 im Auftrag Hitlers, ändert sich das schlagartig. Die "schwulen Dielen" werden geschlossen, Homosexuelle inhaftiert, gefoltert, kastriert und deportiert. Neben Schikanen und Grausamkeiten erwarten sie in den Konzentrationslagern medizinische Versuche, die dazu dienen sollen, der vermeintlichen "Krankheit" Herr zu werden.

Der ehrgeizige Hans ist Leiter der medizinischen Abteilung in einem dieser Lager, doch nach und nach beginnt er an der Sinnhaftigkeit seiner Arbeit zu zweifeln. Als ihm als Bursche einer der "Gefangenen mit dem rosa Winkel" zugeteilt wird, beginnen sie sich anzufreunden. Doch die Vertrautheit zwischen den beiden Männern weckt bald den Argwohn der Kollegen des jungen Arztes.

Da Homosexualität in Deutschland noch lange nach 1945 unter Strafe stand, gibt es heute nur wenige Berichte von schwulen Überlebenden des Dritten Reichs. Einer davon stammt von dem Meuselwitzer Rudolf Brazda. Seine und andere Erinnerungen sind die Grundlage von "Liebe macht frei", ein Stück, das in Zeiten, in denen gleichgeschlechtliche Liebe von rechten Politiker*innen erneut als "widernatürlich" bezeichnet wird, leider kein historischer Rückblick bleibt.

Das Schauspiel von Manuel Kressin feiert am Sonntag, den 2. April 2023 um 18 Uhr im Theaterzelt Altenburg Premiere. Weitere Aufführungen stehen am 7. April, 17. Mai und 23. Juni auf dem Programm. Infos und Karten gibt es in den Theaterkassen, telefonisch unter (0365) 827 91 05 sowie online unter theater-altenburg-gera.de. Weitere Szenenfotos zeigen wir in der unten verlinkten Galerie. (cw)

Galerie:
Liebe macht frei (16 Bilder)

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#1 PrideProfil
  • 15.03.2023, 13:56h...
  • Die Assoziation des Titels mit dem Spruch, hinter dem Menschen millionenfach ermordert wurden, ist unerträglich.
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#2 CornyAnonym
  • 20.03.2023, 20:54h
  • Wenn auch spät, so möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass der Titel - der an den Leitspruch des Vernichtungs- und Arbeitslagers Auschwitz angelehnt ist - nicht nur historisch problematisch ist, sondern ein Schlag ist ins Gesicht der Opfer der NS-Diktatur.
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