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Das Aufbegehren der queeren Körper

- 25. März 2023, noch kein Kommentar
Die neue Ausstellung "Collapsed Time" im Hamburger Bahnhof in Berlin zeigt Arbeiten der queeren US-Malerin Christina Quarles, die seit 2016 entstanden sind, sowie eine Rauminstallation, die speziell für die Schau konzipiert wurde.
Große Stoffbahnen aus Mull unterteilen den Ausstellungsraum. Sie gleichen lichtdurchlässige Stoffkulissen aus dem Theater, die Schauspieler*innen, Bühnenbild und Requisiten enthüllen und verdecken. Die malerische Formsprache von Quarles (geboren 1985 in Chicago) setzt sich mit der Erfahrung auseinander, in einem rassifizierten, queeren Körper zu leben. Farbmuster und verschiedene Bildebenen spiegeln das Ringen ihrer Figuren mit den Zwängen wider, die die Außenwelt ihren Identitäten auferlegt.

Ausstellungsansicht © Christina Quarles. Courtesy the artist, Hauser & Wirth, and Pilar Corrias, London (Bild: Jacopo La Forgia)
"Collapsed Time" im Hamburger Bahnhof zeigt Quarles' Gemälde zusammen mit Werken aus der Sammlung der Nationalgalerie von Absalon, Vito Acconci, Stanley Brouwn, Daniel Buren, Annette Kelm, Nam June Paik und Charlotte Posenenske. Die Ausstellung stellt Kunstformen aus mehreren Jahrzehnten – von Fotografie und Skulptur bis hin zu Video und Performance – gegenüber, die sich mit der räumlichen und psychologischen Eingrenzung des Menschen und deren Auswirkungen auf die Darstellung des menschlichen Körpers befassen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 17. September 2023 im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart (Invalidenstraße 51, Berlin-Mitte) zu sehen. Begleitend erscheint eine zweisprachige Publikation (deutsch/englisch) mit einem Text der Kuratoren Sam Bardaouil und Till Fellrath, einem ausgiebigen Interview mit Christina Quarles sowie einem Beitrag von Jillian Hernandez. (cw/pm)