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Die queere Geschichte Ostdeutschlands als Wandgemälde

- 20. April 2023,
Im neuen queeren Szenetreff in der Salzwedeler Kultur-Nische soll künftig ein 6,72 mal 2,88 Meter großes Wandbild der Illustratorin und Grafikdesignerin Anne Schäfer die queere Geschichte Ostdeutschlands erzählen.
Auf dem Entwurf, über den zuerst die "Altmark Zeitung" berichtete, wurden zahlreiche queere Persönlichkeiten mit Bezug zur ostdeutschen Geschichte verewigt. Zu sehen sind u.a. Magnus Hirschfeld, Lili Elbe, Lotte Hahn, Anita Berber und Rudolph Brazda. Besonders viel Platz nimmt der Kopf von Eduard Stapel ein – der 2017 gestorbene Mitgründer der kirchlichen DDR-Schwulenbewegung stammt aus der Region. Das schwarze Rechteck auf dem Entwurf dient als Platzhalter für eine Tür.
"Der international gefeierte Christopher Street Day bezieht sich ja auf den Stonewall-Aufstand in den USA, was natürlich ein geschichtlich wichtiges Ereignis ist. Aber auch in Deutschland, vor allem in Berlin, haben wir eine lange queere Geschichte", erklärte Szenetreff-Gründer Yulian Ide gegenüber der "Altmark Zeitung". Als Beispiele nannte er die erste geschlechtsangleichende Operation oder den ersten lesbischen Kuss in einem Film.
Der Szenetreff in der Kultur-Nische wurde im Oktober 2022 gegründet und ist der erste offene Bezugsort für queere Menschen in und um Salzwedel. Treffen finden an jedem ersten Mittwoch des Monats um 18 Uhr statt. Der Raum soll "ein Ort sein, an dem queere Kunst und Kultur oder gesellschaftliches und politisches Engagement entstehen können", heißt es auf der Homepage. (cw)