
https://queer.de/b?4151
Anna Maria Mühe brilliert in "Stolz und Vorurteil *oder so"

- 24. April 2023,
Mit einer sehr queeren Popversion von Jane Austens Literaturklassiker hat Schauspielerin Anna Maria Mühe an der Berliner Komödie am Kurfürstendamm ihr Theaterdebüt gegeben. Premiere war am Sonntagabend.
Mit Bierdosen, Discokugel und Popsongs wird die Geschichte der Familie Bennet und ihrer Töchter aus Sicht von Dienstmädchen erzählt. Regisseur Christopher Tölle hat das Theaterstück "Stolz und Vorurteil *oder so" von Autorin Isobel McArthur inszeniert.
Mühe war zuletzt etwa in der Serie "Totenfrau" zu sehen. Am Theater spielt sie nun mit Jeanskleid die Elizabeth Bennet, die sich weigert, nur aus finanziellen Gründen einen Mann zu heiraten. Ihre Kolleginnen Birthe Wolter, Nadine Schori, Mackie Heilmann und Johanna Asch wechseln zwischen vielen Rollen, übernehmen auch die Männerfiguren.
Anders als im Original aus dem Jahr 1813 gibt es in der Neufassung auch lesbische Affären. Das Stück hat mit Liedern wie "You're So Vain", "If You Leave Me Now" und "Girls Just Want to Have Fun" etwas von einem Musical. Mit einer Drehbühne, die die Schauspielerinnen während des Stücks bewegen, werden verschiedene Orte angedeutet.
Auf die Frage, was Stolz für sie bedeute, sagte Mühe vorab, in Bezug auf das Stück sei es eher etwas, was eine Figur daran hindere, zugänglich zu sein oder sich zu offenbaren. Stolz könne aber auch etwas Gutes und Wichtiges sein. Sie bringe ihrer Tochter bei, dass sie stolz auf sich sein solle, wenn sie etwas geschafft habe.
Zur Premiere am Sonntagabend kamen Hunderte Gäste, darunter die Schauspielerinnen Katja Riemann und Hannah Herzsprung. Die Komödie am Kurfürstendamm spielt derzeit im Theater am Potsdamer Platz – einem Ausweichquartier, bis ein Neubau am Kurfürstendamm fertig ist. (cw/dpa)
Links zum Thema:
» Mehr Infos zum Stück auf der Homepage der Komödie am Kurfürstendamm
Gibt man ihr das richtige Drehbuch, kann sie auch sehr skurrile Rollen verkörpern. Auch das zeichnet sie aus.