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Amerikas bekannteste trans Abgeordnete ist verlobt
- 09. Mai 2023, noch kein Kommentar

Erst vor gut zwei Wochen wurde Zooey Zephyr, die einzige trans Kongressabgeordnete in Montana, weltbekannt, weil sie von der transphoben Mehrheit aus dem Parlament ausgeschlossen wurde. Jetzt sorgt sie für positivere Schlagzeilen.
Die 34-Jährige hat sich am Freitag bei einem queeren Event in Missoula verlobt. Die Demokratin machte ihrer Freundin, trans Aktivistin und Autorin Erin Reed, einen Antrag – und die Umworbene sagte Ja. "Ich kann mir keine bessere Person in dieser Welt vorstellen, an deren Seite ich stehen will. Sie hat mich zur glücklichsten Frau der Welt gemacht", schrieb Reed anschließend auf Twitter. Die beiden Turteltäubchen veröffentlichten mehrere Bilder des Antrags. Zephyr twitterte: "Ich habe meine Zukunft, meine Familie und mein Für-immer gefunden."
Biggest of congratulations to @zoandbehold and @erininthemorning!!!! So so honored you would share this amazing moment with us all! Forever fighting for you and with you! #localhero #zooeyzepher #erininthemorn
Posted by Queer Prom MT on Friday, May 5, 2023
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Zephyr wurde Ende April auf einen Schlag bekannt, weil sie angeblich wegen Verstoßes gegen die guten Sitten aus dem Parlament von Montana ausgeschlossen wurde – ein höchst ungewöhnlicher Schritt in den USA (queer.de berichtete). Der Anlass: Zephyr hatte während einer Debatte über ein gesetzliches Verbot von geschlechtsangleichenden Hormontherapien und chirurgischen Eingriffen bei transgeschlechtlichen Minderjährigen gesagt, die Befürworter*innen eines solchen Verbots hätten "Blut an ihren Händen". Sie bezog sich damit auf Studien, die belegen, dass derartige Therapien das Selbstmordrisiko bei trans Jugendlichen verringern.
Anhänger*innen vermuteten in dem Ausschluss einen Einschüchterungsversuch der republikanischen Mehrheitsfraktion. Derzeit gibt es in vielen Bundesstaaten transfeindliche Initiativen der zunehmend kulturkämpferischen Republikaner (queer.de berichtete).
Zephyr wehrt sich juristisch gegen den Ausschluss aus dem Parlament. Ein Richter in Montana wollte am 3. Mai allerdings keine Sofortentscheidung treffen. Inzwischen befindet sich das Parlament von Montana in der Sommerpause und Zephyr darf danach wieder den Sitzungen beiwohnen. Sie will jedoch noch gerichtlich klären lassen, ob die Mehrheitsfraktion eines Parlamentes einfach so missliebige Oppositionelle aus dem demokratischen Prozess ausschließen darf. (dk)