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Trotz Protesten: Größter Jerusalem Pride seit Jahren

  • 02. Juni 2023, kein Kommentar

Unter massivem Polizeischutz sind am Donnerstag in Jerusalem zehntausende Menschen bei der jährlichen Pride-Demonstration für LGBTI-Rechte auf die Straße gegangen.

Nach Schätzungen der Organisator*innen nahmen etwa 30.000 Menschen an der Parade teil, dies wäre die höchste Teilnehmer*innen-Zahl seit sieben Jahren. Nahe der Pride-Parade versammelten sich Gegendemonstrant*innen, die Transparente mit Aufschriften wie "Das Judentum lehnt schwule Abscheulichkeit ab!" zeigten. Zur Sicherung des Pride-Marsches waren nach Polizeiangaben rund 2.000 Einsatzkräfte im Einsatz.

Die Pride-Parade findet in Jerusalem seit 2002 jedes Jahr statt. Sie wird häufig von Protesten begleitet. 2015 hatte ein ultraorthodoxer Jude eine junge Teilnehmerin der Parade erstochen und sechs weitere Menschen verletzt (queer.de berichtete). Seitdem findet die Veranstaltung unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. In den vergangenen Tagen wurden drei Männer festgenommen, die sich in sozialen Netzwerken "in bedrohlicher Weise" geäußert haben sollen.

Die Veranstalter*innen hatten vor Beginn der Demonstration starke Sicherheitsbedenken geäußert. Sie befürchteten, dass sich mit der neuen rechts-religiösen Regierung die Gefahr für die Teilnehmer*innen erhöhen könnte. Dabei führten sie an, dass der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir in der Vergangenheit selbst an Protesten religiöser Extremist*innen gegen die Pride-Parade teilgenommen hatte. Als Rechtsanwalt vertrat er zudem den Bruder des verurteilten Mörders von 2015, der im Verdacht stand, einen Anschlag geplant zu haben.

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Ben-Gvir versicherte, auch wenn er von der Existenz der Parade nicht begeistert sei, werde er dafür sorgen, dass den Teilnehmer*innen "kein Haar gekrümmt" werde. Der Politiker ist Teil der am weitesten rechts stehenden Regierung in der Geschichte Israels. Mehrere Minister*innen sind offen queerfeindlich. Insbesondere die streng-religiösen Parteien lehnen jede Gleichstellung queerer Menschen ab. Sie sehen dies als Verstoß gegen jüdische religiöse Gebote an.

Israel gilt als Vorreiter im Nahen Osten, was LGBTI-Emanzipation angeht. Unter der Vorgängerregierung hatte das Parlament unter anderem ein Verbot sogenannter Konversionstherapien verabschiedet sowie das Recht auf Leihmutterschaft für alle Menschen rechtlich verankert. Kommende Woche werden Hunderttausende Menschen bei der Pride-Parade in der liberalen Küstenmetropole Tel Aviv erwartet. (cw/AFP/dpa)


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