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Queere Ampeln jetzt auch in Darmstadt

- 08. Juni 2023,
Gemeinsam mit dem Verein "vielbunt" und Vertreter*innen der queeren Community übergab Darmstadts Mobilitätsdezernent Michael Kolmer (Grüne) am Dienstag mehrere Fußgängerlichtsignale mit gleichgeschlechtlichen Paaren feierlich der Öffentlichkeit.
Die Idee zu den neuen Ampelsymbolen hatte das Organisationsteam des Christopher Street Days, das im letzten Jahr auf Kolmer zugekommen war. "Darmstadt ist weltoffen und die Gruppe der 'LSBT*IQ' ist ein wichtiger Teil unserer Stadt", erklärte der Mobilitätsdezernent. "Es ist dem Engagement von vielbunt zu verdanken, dass Darmstadt heute als queere Stadt wahrgenommen wird."
Die Wahl des Standorts für die queeren Ampeln an der Ecke Alexanderstraße / Karolinenplatz / Cityring fiel denkbar leicht: Der Christopher Street Day geht traditionell vom Karolinenplatz aus und endet dort. Die Ampel befindet sich in unmittelbarer Sichtweite zum Denkmal für die Opfer des § 175 und verbindet die TU Darmstadt mit dem darmstadtium – "zwei weitere Orte, die für ein weltoffenes und tolerantes Darmstadt stehen", so die Stadt in einer Pressemitteilung.
Zum CSD Darmstadt, der in diesem Jahr am 19. August stattfindet, sollen temporär an weiteren Übergängen entlang der Strecke der Demoparade queere Ampel-Inlays angebracht werden.
Die ersten gleichgeschlechtlichen Ampelpärchen wurden 2015 im Vorfeld des Eurovision Song Contests in Wien installiert (queer.de berichtete). Das führte zu weltweiter Berichterstattung, was die österreichische Hauptstadt dazu brachte, die eigentlich zeitlich begrenzte Aktion fortzusetzen. In Folge galt die Aktion für viele weitere Städte auch als vergleichsweise günstige Werbemaßnahme, um Schlagzeilen zu generieren und queere Tourist*innen anzuziehen. Die Idee wurde seitdem von mehreren Städten in Deutschland, Europa und sogar in Australien übernommen (queer.de berichtete).
Im März sorgte die Installation von gleichgeschlechtlichen Ampelpärchen in Saarbrücken für eine Hass-Welle gegen CDU-Oberbürgermeister Uwe Conradt (queer.de berichtete). (mize)