
Die Glasperlenspieler: Auf diese sexy wie szenekritische Interpretation sind wir im Deutsch-Leistungskurs nicht gekommen. "Die Glasperlenspieler" heißt die neue Jahresausstellung von Robert C. Rore in der Münchner Kunstbehandlung, die sich ganz bewusst an Hermann Hesses berühmten Roman "Das Glasperlenspiel" orientiert.
Das Künstler selbst sagt zu seinem Haupt-Werk, das in einem aufwändig restaurierten Gründerzeit-Rahmen präsentiert wird und zu dem im Rahmen der Ausstellung Studien, Entwürfe sowie zahlreiche weitere Männerakte gezeigt werden, dass nicht klar zu erkennen sei, ob die darin abgebildeten Murmeln, die Glasperlen, vielleicht nicht doch bloß Seifenblasen sind. Da hilft also nur, sich selbst ein Bild zu machen - wobei die meisten Betrachter wohl allein Augen für die nackten Männer haben dürften. Womit sich der Kreis schließt: Um kulturelle und gesellschaftliche Phantasielosigkeit ging es schließlich auch in Hermann Hesses Roman...
Die Ausstellung ist noch bis 5. Oktober 2013 in der Münchner Kunstbehandlung zu sehen. Am Samstag, den 17. August, ist die Galerie anlässlich des Hans-Sachs-Straßenfests bis in die späten Abendstunden geöffnet. (cw)
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