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Regenbogenplatz
- 09. Juli 2014,

Regenbogenplatz: In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen gibt es jetzt einen Regenbogenplatz. Die Umbenennung eines frisch renovierten Teils des zentralen Rathausplatzes erfolgte ohne feierliche Zeremonie.
Der Stadtrat von Kopenhagen hatte den "Regnbuepladsen" im Februar mit großer Mehrheit beschlossen, um damit ein Zeichen für Toleranz gegenüber LGBT zu setzen (queer.de berichtete). Die Umbenennung erfolgte genau 25 Jahre, nachdem Dänemark als erstes Land der Welt eingetragene Partnerschaften für Schwule und Lesben eingeführt hatte. 2012 öffnete das Land schließlich die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare (queer.de berichtete).
Der Platz sollte ursprünglich nach dem 2011 verstorbenen LGBT-Aktivisten Axel Axgil benannt werden (queer.de berichtete). Gegen den Aktivisten, der für seinen Einsatz 1989 als erster in einer feierlichen Zeremonie seinem Partner das Ja-Wort geben durfte, gab es jedoch Vorwürfe, dass er Verbindungen zu einer Nazi-Gruppe und einer Pädophilen-Organisation gehabt habe. Kritisiert wurde auch, dass Axgil 1955 wegen des Besitzes von Pornografie verurteilt worden war.
Die neuen Straßenschilder wurden ohne öffentliche Ankündigung oder eine Feier in der Nacht zum 1. Juli angebracht. Auf einem großen Schild in der Mitte des Platzes wurde die Namensgebung begründet: "Benannt nach der Regenbogenflagge: Ein Symbol für den Kampf von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern für gleiche Rechte und für Toleranz und Freisinn".
Trotz des bunten Namens wirkt der neue Regenbogenplatz allerdings noch immer ziemlich grau:
Während in Deutschland neuerdings sogar Regenbogenflaggen ein Problem sind, wird in Kopenhagen sogar ein Platz umbenannt um ein Zeichen für GLBTI zu setzen.
Die Skandinavier waren uns immer schon meilenweit voraus.