Eine amerikanische "Pro-Family"-Gruppe zeigt einen Werbespot, in denen ein Fadenkreuz auf eine traditionelle Familie gerichtet ist – die Gefahr soll von der Homo-Ehe ausgehen.
Verantwortlich für den sechsminütigen Kurzfilm ist die christlich orientierte Gruppe "Campaign Secrets", die damit das Verbot der Homo-Ehe in der Verfassung von West Virginia erreichen will. Zu sehen sind Eltern mit zwei jungen Kindern, die sich fröhlich mit Seifenblasen beschäftigen. Plötzlich erscheint ein Fadenkreuz über der Familie und eine Stimme aus dem Off erklärt, dass die glückliche Familie einem "unerbittlichen Angriff" ausgesetzt sei: "Gleichgeschlechtliche Ehen in West Virginia sind näher, als Sie vielleicht denken", so die dramatische Warnung.
30 von 50 US-Staaten verbieten bereits jetzt die gleichgeschlechtliche Ehe in ihrer Verfassung. Zuletzt hat das Volk von Kalifornien in einem Referendum gegen Ehe-Rechte für Schwule und Lesben gestimmt (queer.de berichtete). Das war das erste Mal, dass eine bereits für gleichgeschlechtliche Paare geöffnete Ehe wieder abgeschafft wurde.
West Virginia hat bislang kein derartiges Verbot erlassen. Die Gruppe "Campaign Secrets" will mit dem Spot erreichen, dass auch in dem ländlichen Staat ein Referendum gegen die Homo-Ehe abgehalten wird.
In der Werbung wird erklärt, warum die verschiedengeschlechtliche Ehe unbedingt exklusiv erhalten werden müsse: "Die Ehe begann im Herzen Gottes und er hat sie perfekt entworfen. Für einen Mann und eine Frau, für einen Ehemann und eine Ehefrau, eine Familie. Das ist der Baustein jeder Gesellschaft, jeder Rasse, jeder Nation."
Bislang haben in den Vereinigten Staaten lediglich Massachusetts und Connecticut die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet. (dk)
Das ist ja wohl die Härte. Gegen diesen Spott und deren Verfasser sollte DRINGENST eine Anzeige wegen Volksverhetzung und indirektem Aufruf zum Kapitalverbrechen aus Hass gestellt werden. Zu behaupten, dass die Homoehe eine gesellschaftliche Gefahr sei ist eine Sache, aber diese unterschwellige Botschaft, die gerade in diesem Spott steckt ist ein Verbrechen. Sie suggeriert, dass wir massenmordenden Terroristen gleich sind, die aufs schärfste bekämpft werden müssten. Im Anschluss an den Spott dann vielleicht noch die Werbung für das neueste Jagdgewehr für den Privatmann, damit jeder gleich mal auf Homojagd gehen kann. Von da an dauert es dann nicht mehr lange, bis die ersten kreuzdoofen Idioten tatsächlich schwer bewaffnet durch die Stadt rennen, aus Angst, dass die bösen Homos ihre Familien sonst auslöschen könnten.
Ich hoffe, der Spott wird von Vernunft denkenden Menschen schnellstmöglich abgesetzt und die Verfasser rechtlich belangt.
Nicht mal im Land der unbegrenzten Möglichkeiten darf es möglich sein auf eine solche Weise Hass zu verbreiten.