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- 19. Februar 2009 2 Min.
Chris Buttars, Senator des Mormonenstaates Utah, erklärte in einer Fernseh-Dokumentation, Schwule seien "wahrscheinlich die größte Bedrohung" für Amerika und die Welt.
"Das ist der Anfang vom Ende", erklärte der Republikaner in einer bislang noch nicht ausgestrahlten Dokumentation. Es wurden allerdings Teile des Interviews bereits veröffentlicht. Darin warnt Buttars: "Es ist viel schlimmer als früher: Sodom und Gomorrha waren ein lokales Ereignis. Das hier ist weltweit." Der Senator verglich Homosexuelle dabei mit islamischen Fundamentalisten und erklärte, sie hätten keine Moral. "Homosexualität wird immer eine sexuelle Perversion bleiben. Und wenn man das sagt, flippt jeder aus. Das ist mir aber egal." Schwule und Lesben charakterisierte der Senator als "gemein": "Sie wollen darüber sprechen, wie man nett sein soll. Aber die sind die gemeinsten Scheißer, die mir je begegnet sind." Schwule Aktivisten wollten eigentlich keine "Gleichheit", sondern "Überlegenheit", so Buttars.
Homo-Gruppen und demokratische Politiker kritisierten die Aussagen Buttars scharf. Sie wollen nun eine Unterschriftenkampagne gegen den Senator organisieren.
In den vergangenen Jahren hatte sich Buttars stets gegen Homo-Gesetze gewehrt. Erst letzte Woche wurde der Antrag auf ein Antidiskriminierungsgesetz im Parlament abgelehnt. Buttars erklärte in der neuen Dokumentation selbstbewusst: "Ich habe jedes derartige Gesetz gekillt, das in den vergangenen acht Jahren eingebracht wurde."
Der 66-Jährige hatte bereits zuvor mit seinen Äußerungen für Aufregung gesorgt. So brachte er im vergangenen Jahr die Schwarzen-Organisation National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) gegen sich auf, als er bei einer Debatte um ein Schulfinanzierungsgesetz sagte: "Das Baby ist schwarz. Es ist ein dunkles, ekelhaftes Ding." Trotzdem konnte er seinen Wahlkreis im Nordwesten Utahs nach der Kontroverse mit 49,6 Prozent der Stimmen knapp halten. Sein demokratischer Gegenkandidat erreichte nur 45,1 Prozent.
Utah zählt zu den konservativsten Staaten der USA. Bis 2003 wurde hier homosexuelles Verhalten offiziell noch mit bis zu sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe geahndet. (dk)
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» ChrisButtars.com











