Einer US-weiten Studie zufolge sind die Konservativen die größten Nutzer von einschlägigen Porno-Webseiten im Internet. Besonders in Bundesstaaten, in denen die Bevölkerung in Volksabstimmungen gegen Homo-Rechte stimmten, ist die Zahl der Pornoliebhaber hoch.
Die Studie von Benjamin Edelman von der Harvard Business School zeigt einen Zusammenhang zwischen Pornokonsum und Wohnort: Je konservativer eine Gegend ist, desto mehr Pornokunden gibt es. So ist in dem als sehr konservativ geltenden Bundesstaat Utah ist die Zahl der mit Kreditkarten zahlenden Konsumenten von Pornowebsites mit 5,47 auf 1.000 Breitbandnutzer US-weit am höchsten. Die wenigsten Internetuser auf einschlägigen Seiten finden sich mit 1,92 im Bundesstaat Montana, das einen demokratischen Gouverneur und zwei demokratische US-Senatoren stellt. Im relativ starken Mittelfeld - auf Rang zehn bis 41 - liegen die Raten zwischen 2,94 und 2,34. Acht der Top-Ten-Pornonutzer fanden sich in Bundesstaaten, die bei der letzten Wahl überwiegend den konservativen Präsidentschaftskandidaten McCain gewählt hatten. Sechs der zehn geringsten Nutzer-Communitys waren in Bundessstaaten, die Obama bevorzugten.
Auffällig war auch, dass Bewohner in jenen 27 US-Staaten, die in Volksabstimmungen für das Verbot der Homo-Ehe gestimmt haben, um elf Prozent mehr Porno-Konsumenten aufwiesen. Zudem gibt es eine Korrelation von Einwohnern aus Bundesstaaten, deren Slogan "Ich habe konservative Werte über Familie und Heirat" lautet, und deren Pornokonsum. Sie surfen 3,6 Mal häufiger auf Sexseiten als jene, die diesen Slogan nicht unterschreiben.
Die Studie zeigt auch, dass der Konsum von Videos und Magazinen weiter abnimmt und der Trend Richtung Web geht. Die Studie wurde im Journal of Economic Perspectives veröffentlicht. Edelmann, der nebenberuflich als Berater bei Microsoft und AOL zur Aufspürung von Betrügereien beschäftigt ist, hatte für seine Untersuchung Kreditkartenabrechnungen zwischen 2006 und 2008 mit dazugehörigen Postleitzahlen zur Verfügung. (pm/dk)