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- 05. März 2009 1 Min.
Premierminister Bruce Golding hat im jamaikanischen Parlament erklärt, dass sein Land trotz des internationalen Drucks Homosexualität weiter mit Gefängnis und Zwangsarbeit bestrafen werde.
"Jede Gesellschaft muss eigene moralische Standards aufrecht erhalten", erklärte Golding nach Angaben des "Jamaica Observer". "Wenn wir vor einer starken Lobby zurückweichen, dann wäre der Damm gebrochen." Er werde daher nicht vor "Organisationen, Aktivisten oder ausländischen Regierungen" zurückweichen und der "Unzucht freie Bahn" lassen.
Gleichzeitig sagte Golding, dass niemand auf Jamaika wegen seiner "sexuellen Vorlieben oder seines Lebensstils" diskriminiert werden dürfe. Allerdings müsste jeder die auf christlicher Moral basierenden Gesetze des Landes einhalten.
Im vergangenen Jahr hatte Golding erklärt, Homosexualität gehöre zu "ausländischen Werten", die abgelehnt werden müssten (queer.de berichtete). Die Kritik am Homo-Verbot, die insbesondere in den britischen Medien geäußert wurde, bezeichnete er als neue Form des Kolonialismus.
Auf Jamaika wird ausgelebte Homosexualität mit zehn Jahren Haft inklusive Zwangsarbeit geahndet. Außerdem kam es wiederholt zu Lynchmorden an Schwulen. Das Auswärtige Amt in Deutschland warnt deshalb Schwule vor Reisen in das Urlaubsland (queer.de berichtete). (dk)














